Beschlossen, aber noch nicht vollzogen

Obwohl die Tage des Forstverbandes Talling bereits gezählt sind, haben die neun kommunalen Waldbesitzer die Pläne für 2008 noch einmal beschließen müssen.

Thalfang/Talling. (urs) Die Auflösung des Forstverbandes Talling ist beschlossen, aber formell noch nicht vollzogen. Immerhin sind mehr als 20 Gemeinden betroffen. Darunter auch Naurath und Detzem. Neben der Frage der künftigen Revierabgrenzung ist auch die der gemeinsamen Bewirtschaftung zu klären. Bisher hatten sich Berglicht, Burtscheid, Dhronecken, Hilscheid, Lückenburg, Neunkirchen und Schönberg dafür ausgesprochen, Talling und Horath für Einzelbewirtschaftung. Während Horath das beibehält, will Talling künftig gemeinsam bewirtschaften. Dafür strebt Lückenburg einen eigenen Weg an. Als Eigentümer von weniger als 50 Hektar Wald muss der Ort zwar einem Revier, aber keinem Verband, angehören. Aber auch in Neunkirchen, Schönberg und Etgert gibt es noch Fragen. Dhroneckens Forstamtsleiter Hans-Jürgen Wagner sucht daher bis Ende Januar das Gespräch mit den dortigen Räten. Laut Wagner ist das Forstamt aber nur zuständig für die Revierbildung und nicht für Fragen des Zweckverbandsrechts. Von einem Schnitt mitten im Haushaltsjahr rät er aber ab.Unabhängig von der Entscheidung der Verbandsmitglieder ist der Forstwirtschaftsplan 2008 für das gesamte Jahr geschnürt. Im Bereich der gemeinsamen Bewirtschaftung wird nach dem 2007er Plus von voraussichtlich rund 25 000 Euro ein Überschuss von 8530 Euro erwartet. Die Haushalt-Rücklagen der neun Dörfer - derzeit 5300 Euro - werden 2008 aufgelöst. Laut Revierleiter Klaus-Werner Luckas ist eine Holzernte von 4600 Festmetern geplant. Gefällt werden Fichte und Tanne (2750 Festmeter), Douglasie (680), Eiche (440), Rotbuche (340), Lärche und Kiefer (je etwa 200). Wagner betont, dass angesichts dieser Zahlen keine Rede sein kann von einem Ausverkauf: "Wir liegen mit den Nutzungen exakt in den Vorgaben der Forsteinrichtung". Eine gewisse Übernutzung gebe es nur bei der Kiefer, für die seit Jahren erstmals kostendeckende Preise zu erzielen seien. Für Berglicht, wo allein mehr als 2300 Festmeter eingeschlagen werden, gibt es laut Wagner eine Aufforstungs-Zusicherung. Ortsbürgermeister Gerhard Oberweis hatte moniert: "Das kann nicht Sache der Ortsgemeinde werden, wenn wir in die Einzelbewirtschaftung kommen." Auch Lückenburgs Gemeindechef Reiner Roth hat sich den Plan genau angesehen. 2008 solle das Zehnfache des üblichen Einschlags aus dem Gemeindewald "rausgeholt" werden. Und das zu einem Zeitpunkt, wo sich der Rat gegen die gemeinsame Bewirtschaftung ausspreche. Wagner versichert jedoch, dass es nicht darum gehe, "Lückenburg zu ärgern". Der Plan sei schon vorher erstellt gewesen. Und der Erlös aus dem Holz fließe ja zurück, verweist er auf Ausgaben wie für Wegeunterhaltung.

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