Besonderer Blick auf den Hunsrück

Monzelfeld · Seine Freude am Bild begann mit der Fotografie, dann entwickelte sich eine Leidenschaft zum Film. Nun porträtiert Oscar Echegaray Robles aus Peru den Hunsrück und zeigt seine Filme im Internet.

Monzelfeld. "Diese Landschaft erinnert mich an die Heimat, das Hochgebirge in den Anden", erzählt Oscar Echegaray Robles und blickt aus dem Fenster seines Hauses in Monzelfeld. Der Himmel ist tiefblau, und man kann an diesem Spätsommernachmittag durch die klare Luft weit in den Hunsrück schauen. Der 40-Jährige hatte in seiner Heimat Peru als Reiseleiter gearbeitet, wo er seine heutige Frau kennenlernte. Sie kam aus Deutschland und arbeitet als Lehrerin im Hunsrück. Und so zog Echegaray mit ihr 2008 in die Region. Das war für ihn ein großer Schritt, denn er kümmert sich nun um den gemeinsamen Nachwuchs, während seine Frau Vollzeit arbeiten geht. "Ich konnte meinem Beruf als Reiseleiter hier nicht mehr nachgehen, habe aber dennoch eine Möglichkeit gesucht, den Menschen die Landschaft näher zu bringen." Das tut er heute mit Videofilmen, die er im Internet auf einer eigenen Homepage präsentiert. Echegaray fährt immer wieder durch den Hunsrück und filmt die Landschaft. Den Erbeskopf, die Grimburg oder die Keltensiedlung bei Altburg hat er bereits porträtiert. Er lädt auf seiner Homepage dazu ein, die Filme auch auf anderen Internetseiten zu zeigen. Ein aktuelles Projekt ist zum Beispiel der Film "Auf dem Elfenpfad", in dem er den Wanderführer Hubertus Schulze-Neuhoff durch das Kautenbachtal bei Traben-Trarbach begleitet. Inzwischen arbeitet er auch mit der Hunsrück-Touristik zusammen.
"Ich habe schon als kleiner Junge gerne mit der alten Voigtländer-Kamera meines Vaters fotografiert", sagt Echegaray. 2006 habe er sich dann eine Digitalkamera gekauft und spielerisch die Videofunktion ausprobiert. "Das ist aber schön, dachte ich, und schon war Filmen meine neue Leidenschaft", sagt Echegaray, der sich alles selbst beigebracht hat. "Ich habe mir Bücher über das Videofilmen gekauft und natürlich vieles aus dem Internet gegooglet", erläutert er.
Er hat die raue Landschaft lieben gelernt. "Es gibt so viele Filme über die Mosel und ihre Weinfeste. Der Hunsrück ist aber kaum bekannt, obwohl die Landschaft wunderschön ist. Das will ich mit meinen Internet-Filmen ändern", meint Echegaray, der immer wieder auf der Suche nach neuen Landschaften ist. Dazu bestellt er sich Prospekte von den Tourismus-Zentralen, informiert sich im Vorfeld im Internet und sucht sich dann eine Stelle aus, von der er filmt. "Das macht viel Arbeit, aber auch Spaß."
Manchmal brauche man bis zu zwei Stunden Videomaterial, um letzten Endes einen Drei-Minuten-Film daraus zusammenzuschneiden. "Leider ist im Hunsrück viel zu wenig Tourismus, deshalb biete ich auch meine Kurzfilme kostenlos zum Verlinken an," sagt Echegaray. Wie man zu guten Filmen oder Fotos kommt?
Echegaray hat ein paar Tipps für Hobbyfilmer- und Fotografen parat: "Wer filmen oder fotografieren will, soll Spaß und Zeit mitbringen. Man muss eben Geduld haben. Wenn ich filme, dann stehe ich zum Beispiel im Sommer um 4 Uhr morgens auf, denn am Morgen ist das Licht besser. Auch am späten Nachmittag ist das Licht gut, nur nicht in der grellen Mittagssonne."
Sein Lieblingsmotiv im Hunsrück hat er übrigens schon gefunden: "Mir gefällt natürlich der ganze Hunsrück. Aber zur Burg Baldenau zieht es mich immer wieder." Da findet er viel Ruhe
www.hunsrueck-tv.de

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