Besser als sein Ruf

Die wichtigste Rebsorte der Mosel ist der Riesling. Das weiß jeder, der sich ein bisschen für Wein interessiert. Auch in dem obigen Artikel wird die überragende Bedeutung dieser Rebsorte für unsere Region deutlich.

Die zweitwichtigste Rebsorte der Mosel ist der Müller-Thurgau, inzwischen besser bekannt unter dem wohlklingenderen Namen Rivaner. Der Rivaner ist Fluch und Segen der Mosel zugleich. Einst als Massenträger missbraucht, füllte er zunächst die Geldbeutel der Winzer, später aber die Keller - bis sie überliefen. Die Qualität spielte dabei nur eine untergeordnete Rolle. Heute wird weniger Rivaner angebaut, dafür aber in der Regel besserer. Einst wurden Hektarerträge von 20 000 Liter geerntet, heute deutlich weniger. Und peilt der Winzer beim Rivaner um die 10 000 Liter pro Hektar an und lässt ihn richtig vollreif werden, erhält man daraus erstaunlich gute Weine. Das zeigen vor allem die 2008er. Viele dieser Weine weisen feine Johannisbeer-Aromen auf. Sie sind frisch und fruchtig - ideal zum unbeschwerten Genuss an einem lauen Sommerabend. Im Rivaner steckt doch mehr drin, als vermutet. eg/dr

w.simon@volksfreund.de

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