Wettbewerb „Beste Pommes“ Currywurst beim Metzgermeister – Brät Carl Brandt die beste Wurst der Mosel?

Traben-Trarbach · Dampfende Currysoße, vor Saft platzende Bratwürste und Kartoffelsalat mit Fleischwurst. In unserem Wettbewerb „Beste Pommes“ geht es heute nach Traben-Trarbach. Der Imbiss an der Brücke versorgt seit Jahren Einheimische wie Touristen mit frischer Wurst und Fritten.

Imbiss an der Brücke in Traben-Trarbach nominiert für beste Pommes
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Bildergalerie: Der Imbiss an der Brücke in Traben-Trarbach

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Foto: TV/Alexander Wittlings

Wer über die Brücke von Traben nach Trarbach fährt, hält unweigerlich direkt auf ihn zu: den Imbiss von Metzgermeister Carl Brandt. Seit 13 Jahren brät und frittiert der gebürtige Kölner für seine Gäste Würste, Spießbraten, Fleischkäse, Frikadellen und natürlich Fritten. An die Mosel zu ziehen, war für den 68-Jährigen die beste Entscheidung seines Lebens, sagt Brandt. „Es war eine gute Entscheidung. Die Großstadt ist mir zu aufregend. Hier sind die Leute entspannt und gut gelaunt und im Sommer wird der Imbiss zu einem richtigen Treffpunkt. Ich würde nichts anderes machen wollen.“

Vom Metzgermeister zum Imbissbetreiber in Traben-Trarbach

Brandt arbeitete jahrzehntelang als Metzgermeister für eine große Supermarktkette. Das ewige Pendeln von Burg an der Mosel nach Köln, Mayen, Daun oder Gerolstein habe ihn aber immer gestört. „Das Schlimmste ist die Strecke nach Gerolstein“, sagt Brandt. „Hinter Daun fängt die Eifel ja erst richtig an. Im Winter gibt es da immer Glatteis und viele Unfälle. Das wollte ich mir nicht mehr antun.“

Eine Metzgerei habe er nicht eröffnen wollen, sagt Brandt. Nicht nur sei es heutzutage deutlich schwerer, eine Metzgerei erfolgreich am Leben zu halten. Mit bereits zwei guten Metzgereien in Enkirch sei in der Gegend auch kein Platz mehr für eine Dritte gewesen. Stattdessen wurde es der Imbisswagen an der Brücke in Traben-Trarbach. Den Schritt habe er nie bereut.

Der Standort ist nicht ungefährlich

„Es ist die schönste Stelle in Traben-Trarbach. Ich bekomme auch alles mit - wann wer kommt oder nach Hause fährt oder was alles in der Stadt passiert. Auch die rangierenden LKW-Fahrer, die sich mit ihren breiten Lastwagen nicht über die enge Brücke trauen, sind immer ein Spektakel.“

Bereits zweimal seien schon Autos im Winter bei Glatteis über die Brücke gefahren und geradewegs neben seinem Imbisswagen in den benachbarten Laden gekracht. Angst, dass es irgendwann seinen Wagen trifft, hat Brandt nicht.

Was essen Gäste und Einheimische in Traben-Trarbach am liebsten?

Die Speisekarte ist kurz, lässt aber nichts vermissen. Currywurst, Bratwurst, Rindswurst und Pommes sind die Dauerbrenner. Spießbraten, Schnitzel, Frikadellen, Fleischkäse und Kartoffelsalat runden das Angebot ab. Das meist gefragte Menü ist, mit großem Abstand, die gute, alte Currywurst mit Pommes.

„Eine gute Bratwurst muss aufgehen, wie ein Kuchen“, sagt Brandt. „Wenn sie das nicht tut, wurde sie oft mit Sojamehl oder Eiweiß gestreckt. In meinen Würsten sind nur Fleisch und die typischen Gewürze, ohne Zusatzstoffe.“

Das Fleisch bezieht er frisch von Simon-Fleisch aus Wittlich. Auch die Tomatensoße kocht Brandt jeden Morgen frisch, das Rezept möchte er uns aber nicht verraten. Auf Nachfrage wird es auch gerne scharf. Die richtige Schärfe sei essentiell für eine gute Currywurst, erklärt uns der Metzgermeister.

 Der Dauerbrenner bei den Kunden: Currywurst mit Pommes.

Der Dauerbrenner bei den Kunden: Currywurst mit Pommes.

Foto: TV/Alexander Wittlings

Im Test hält die Currywurst, was Brandt verspricht. Die Wurst ist knackig und schmeckt frisch. Die heiße Soße ist tomatig, aber weder säuerlich noch zu süß. Die Schärfe ist deutlich im Mund zu spüren, brennt aber nicht oder treibt einem die Tränen in die Augen. Die dazu servierten Pommes sind außen goldgelb und kross, innen weich und kartoffelig. Es fällt auf, dass sie deutlich größer und länger sind als die herkömmliche Standard-Fritte.

„Größere Pommes saugen nicht so viel Fett“, erklärt Brandt. „Dadurch schmecken die Pommes später mehr nach Kartoffeln. Die kleinen verwandeln sich in der Fritteuse schnell in Chips.“

Nur frische Produkte im Ein-Mann-Betrieb

Tiefkühlware kommt bei ihm nicht auf den Grill oder in die Fritteuse. Vor allem bei den Pommes würde das Wasser der TK-Ware in der Fritteuse eine riesige Sauerei anrichten. Außerdem schmecke frisch immer besser.

Das Alltagsgeschäft betreibt Brandt alleine. Jeden Tag, montags bis freitags von 11 Uhr bis 18 Uhr. Urlaub hat er nur, wenn der Imbiss im Winter von November bis April geschlossen hat, mit Ausnahme der Adventszeit. Krank geworden sei er während der Saison in den 13 Jahren kein einziges Mal. Eine Aushilfe sei daher auch nicht nötig.

Von seiner Nominierung im Wettbewerb „Die beste Pommes“ ist Brandt sehr gerührt. „Die Leute müssen es ja scheinbar irgendwie gut finden“, sagt Brandt. Ob seine Currywurst mit Pommes aber nur gut oder sogar die beste der Region ist, können Sie entscheiden. Alle Leserinnen und Leser unserer Zeitung können, nach Vorstellung aller Kandidaten, in einer Onlineabstimmung für „die beste Pommes“ ihres Landkreises abstimmen.

(axw)
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