Besucherrekord am Erbeskopf

Erbeskopf · Im Hunsrückhaus, der Umweltbildungsstätte am Erbeskopf, macht sich der neue Nationalpark bereits bemerkbar. Die Besucherzahlen steigen. Auf den Status eines offiziellen Nationalpark-Tors muss die Anlage allerdings noch warten. Bislang gibt es nur ein Infobox-Modul.

 Almut Brandstetter zeigt eine Karte des Nationalparks Hunsrück-Hochwald. Die Eröffnung des Schutzgebietes hat der Umweltbildungsstätte wieder mehr Aufmerksamkeit verschafft. TV-Foto: Hans-Peter Linz

Almut Brandstetter zeigt eine Karte des Nationalparks Hunsrück-Hochwald. Die Eröffnung des Schutzgebietes hat der Umweltbildungsstätte wieder mehr Aufmerksamkeit verschafft. TV-Foto: Hans-Peter Linz

Foto: (m_huns )

Erbeskopf. "Wir haben in der vergangenen Saison sehr erfreuliche Besucherzahlen gehabt", sagt Almut Brandstetter, Leiterin der Umweltbildungsstätte Hunsrückhaus am Erbeskopf. Die Multifunktionsanlage, die vor 16 Jahren eröffnet wurde, bietet eine Dauerausstellung, Seminarräume, einen Regionalladen und weitere Räume für die unterschiedlichsten Nutzungen: Vom Café für Skifahrer, die die Liftanlage am Fuße des Erbeskopfes nutzen bis hin zum Naturkundeunterricht für Schulklassen.Neues Interesse geweckt


Während im Schnitt 20 000 Besucher das Zentrum aufsuchen, waren es 2014 schon 26 000 und im Jahr 2015 30 000 Besucher. "Das lag an der Eröffnung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald", sagt Brandstetter. Dabei wurden die Besucher des Hauses und die Teilnehmer an Workshops und Tagungen gezählt. "Natürlich gibt es noch mehr Menschen, die die Anlagen hier nutzen, wandern gehen oder den Hochseilgarten ausprobieren", erläutert sie. Die Anlage am Erbes kopf sei in den Fokus von vielen Menschen gerückt. "Verbände, Parteien und auch Unternehmen, die das Hunsrückhaus noch nicht auf dem Schirm hatten, haben unsere Räumlichkeiten gebucht, um hier Tagungen und Seminare zu machen," sagt Brandstetter. Die Freizeitmöglichkeiten seien auch ein besonderer Anreiz für Firmen, die etwa eine Schulung als Incentive ergänzen können - von Exkursionen bis zum Bogenschießen.
In der Rechnung seien auch 50 Wohnmobilstellplätze enthalten. Für manche sei es sehr reizvoll einmal am Erbeskopf zu übernachten, so Brandstetter.Noch kein Nationalpark-Tor


Die Kinder- und Jugendarbeit ist ein weiterer Schwerpunkt im Hunsrückhaus. "Heute haben Kinder nicht immer direkten Zugriff auf die Natur. Der Straßenverkehr nimmt zu und viele Kinder kennen nur den elterlichen Garten. Hier am Erbeskopf kann man sein Kind einfach frei laufen lassen. Deshalb haben wir auch spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche", ergänzt die Leiterin des Umweltzentrums.
Bis das Hunsrückhaus offizielles Nationalparktor ist, wird allerdings noch etwas Zeit vergehen. Denn außer dem Info-Modul, das Prospekte und Karten über den Nationalpark bietet, lässt den Besucher noch nichts auf das Schutzgebiet schließen. Auf der Fahrt von Trier bis zum Erbeskopf weist kein Schild darauf hin, dass dort der erste Nationalpark von Rheinland-Pfalz beginnt. Auch eine geplante Stele mit dem Park-Logo, der Wildkatze, fehlt noch vor dem Hunsrückhaus. Almut Brandstetter übt sich deshalb in Langmut: "Die Mühlen mahlen langsam - das betrifft besonders die Beschilderung an den Straßen, die aber für uns sehr wichtig wäre." Zudem müsse auch in das Hunsrückhaus investiert werden. Die Dauerausstellung ist - wie auch das Haus - inzwischen 16 Jahre alt. Das sei heute nicht mehr zeitgemäß und für einen neu eröffneten Nationalpark nicht repräsentativ.Mehr Handwerk im Programm


Währenddessen soll das Programm des Hauses in diesem Jahr erweitert werden. "Wir wollen den Schwerpunkt Kulturraum Hunsrück intensivieren und das Handwerk in den Vordergrund rücken", sagt die Hausleiterin. Neben den Bierbrau- und Korbflecht-Kursen wird es ein neues Angebot zum Thema "Wolle spinnen" geben. Außerdem sind Vorträge zu den Themen "Leben mit Hunden", "Life-Work-Balance" und "Kraftort Wald" vorgesehen.Extra

Das Hunsrückhaus-Team (an einem Werktag normalerweise bestehend aus Leitung, Hausmeister und Mitarbeiterin am Empfang) hat 2015 über 500 Termine mit den entsprechenden Vorbereitungsarbeiten koordiniert, inklusive der 130 eigenen Veranstaltungen, darüber hinaus Gruppenbuchungen von Programmen des Hunsrückhauses, Raumvermietungen, Zusagen, Absagen, und weitere Termine. Das gesamte Team besteht aus fünf Mitarbeiterinnen für den Empfang, Hausmeister, stellvertretender Leitung (Daniel Thiel von der Tourist-Information) und Hausleiterin Almut Brandstetter. Träger ist der kommunale Zweckverband. hpl

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