Projekt Neue Wohnformen für ältere Menschen in Bettenfeld

Bettenfeld · Damit Senioren in ihrem Heimatdorf alt werden können, bringen die Bettenfelder ein Wohnprojekt weiter voran.

 Auf diesem Gelände im Ortskern könnte die Wohnanlage für Senioren in Bettenfeld entstehen.

Auf diesem Gelände im Ortskern könnte die Wohnanlage für Senioren in Bettenfeld entstehen.

Foto: Christina Bents

Wohnmodelle für ältere Menschen: In Rheinland-Pfalz gibt es fünf ausgewählte Ortsgemeinden, in denen mit finanzieller Unterstützung aus Mainz neue Wohnformen für ältere Menschen geschaffen werden sollen. Ziel dieses Projektes ist es, dass ältere Menschen in ihrem Dorf bleiben können, dass sie Gemeinschaft leben und auch noch zum Dorffest können – und sei es im Rollstuhl. Deshalb braucht es gerade in kleinen Dörfern Wohn-Pflege-Angebote, die vor Ort entwickelt werden und lokale Gegebenheiten berücksichtigen. Genau das passiert gerade in Bettenfeld in der Verbandsgemeinde Wittlich-Land (der Volksfreund berichtete). In der Dorfmitte am Brunnen soll künftig ein Gebäudekomplex entstehen, in dem Bettenfelder ihren Lebensabend verbringen können. Angedacht sind fünf bis sechs Wohneinheiten, die barrierefrei bewohnt werden können und wo ältere Menschen, wenn nötig, Hilfestellung im Alter erhalten werden. Das Motto lautet: „Gemeinsam statt einsam“. Bettenfeld hatte sich an einem Wettbewerb beteiligt und war gemeinsam mit vier weiteren Gemeinden in ganz Rheinland-Pfalz als Sieger hervorgegangen. Ende Januar war es dann endlich so weit.

Beigeordneter Fritz Kohl (VG-Wittlich-Land) und Ortsbürgermeister Heinz Tutt (Bettenfeld) haben den Kooperationsvertrag in Mainz mit dem Land unterzeichnet. Denn das Land fördert diese neuen Wohnformen finanziell sowie durch Beratung und Prozessbegleitung, die das Landesprojekt „WohnPunkt RLP – Wohnen mit Teilhabe“ anbietet.

Die Kommunen werden bei ihren Vorhaben begleitet und erhalten Unterstützung bei der Planung. Dabei geht es zum Beispiel um die Bedarfsermittlung, den Standort, barrierefreien Umbau, sozialrechtliche Fragen und darum, wie die Einbindung in das Dorfleben organisiert werden kann. Vor Ort werden mit den Bürgern Lösungen entwickelt – unterstützt von einem Netzwerk von Experten. Am Ende des ersten Jahres der Begleitung steht dann ein ortsangepasster Vorschlag, mit dem die Kommune ihr Wohnprojekt für ältere Menschen umsetzen kann.

Die Bettenfelder haben bereits ein Areal im Ort gefunden, auf dem sie das Projekt umsetzen wollen. Tutt: „Dort, wo heute alte Schuppen stehen und ein Bus parkt, könnten in der Zukunft barrierefreie Wohnungen für unsere Senioren mitten im Dorf entstehen. Das Gelände wäre bestens geeignet, bietet es doch einen herrlichen Ausblick in den Hunsrück. Das Grundstück auf der gegenüberliegenden Straßenseite könnte als Erweiterungsfläche, beispielsweise als kleiner Park, integriert werden.“

Die Vertragsunterzeichung in Mainz war wohl die leichteste Aufgabe bei diesem Projekt: „Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit“, sagt Tutt. Zunächst müsse der Bedarf im Ort ermittelt werden. „Wer könnte sich in einigen Jahren vorstellen, in einer hellen, freundlichen Wohnung mitten im Ort barrierefrei ohne lästige Stufen zu leben“, fragt der Orts-Chef seine Bürger. Tutt: „Die Planung ist noch völlig offen. Denkbar sind Wohngemeinschaften und/oder Einzelappartements. Wer früh seine Wünsche einbringt, kann sozusagen jetzt schon mitplanen. Wir stehen noch ganz am Anfang. Denkbar wäre, dass wir in Bettenfeld eine Genossenschaft für dieses Projekt gründen. In jedem Fall wollen wir die Mieten erschwinglich halten. Dafür wird die Gemeinde sorgen.“

Bettenfelder, die neugierig geworden sind und Interesse haben, sollen  sich beim Ortsbürgermeister melden.

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