"Bevölkerung lebt sicher"

BERNKASTEL-KUES. Rohe Gewalt oder gar Tötungsdelikte sind in der eher beschaulichen Mittelmosel-Region die Ausnahme. Die Polizei hat es meist mit "kleinen Fischen" zu tun.

Statistisch gesehen passieren im Bereich der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues (VG Bernkastel-Kues, VG Neumagen-Dhron, Teile der VG Kröv-Bausendorf) pro Tag 3,6 Straftaten. Ob das viel oder wenig ist, bleibt der jeweiligen Sichtweise des Betrachters der Kriminalstatistik vorbehalten. Fest steht, dass die Zahl der erfassten Straftaten im Jahr 2003 gegenüber dem Vorjahr drastisch zurück gegangen ist - und zwar um 16,17 Prozent: von 1571 auf 1317. Zum Vergleich: In ganz Rheinland-Pfalz stieg die Zahl der Verbrechen im gleichen Zeitraum um 2,5 Prozent. "Die starke Abnahme führen wir darauf zurück, dass wir unsere Fahndungs- und Ermittlungsarbeit noch mehr intensiviert haben", erläutert Polizeihauptkommissar Helmut Kaspar, Leiter der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues. Es zahle sich auch aus, "dass durch verstärkte Streifen in den Wohngebieten, verstärkte Fußstreifen und präventive Öffentlichkeitsarbeit mehr Polizeipräsenz sichtbar wird". 65,8 Prozent der Straftaten des Jahres 2003 wurden aufgeklärt. Diese Zahl liegt weit über dem Landesdurchschnitt (57,7 Prozent). Die Polizeiinspektion Bernkastel-Kues übertrifft damit auch die sowieso schon gute Aufklärungs-Zahl (64 Prozent) im ehemaligen Regierungsbezirk Trier. Der zahlenmäßige Rückgang bei den Straftaten geht quer durch alle Delikte. Eklatant (minus 73,5 Prozent) ist er bei den "einfachen" Diebstählen, wie Ladendiebstahl oder Diebstähle aus Kraftfahrzeugen, bei Sexualdelikten (minus 44,7 Prozent) und bei "schwerem" Diebstahl (minus 31,1 Prozent). Bei den Sachbeschädigungen verzeichnete die Polizei einen Rückgang um 17,4 Prozent. Bei Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen lag der Rückgang sogar bei 21,7 Prozent. Wenig Änderung (42 statt 45 Fälle) gab es bei den Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz.Entwarnung für besorgte Hausbesitzer

Nach den Erfahrungen der Polizei lösen Wohnhauseinbrüche immer "besondere Sorge" aus, weil "sich die Bürger gerade in ihren eigenen vier Wänden in Sicherheit wissen wollen". Doch auch in diesem Bereich gibt es Entwarnung. Die Zahl der Einbrüche ging von sieben auf sechs zurück. Helmut Kaspar: "Gerade in diesem Bereich führen wir das geringe Straftatenaufkommen auf die gesteigerte Polizeipräsenz in den Wohngebieten zurück." Die Präsenz sei auch nach den Bränden in Brauneberg und Andel (in einer Nacht) sowie in Noviand sichtbar gewesen. Polizisten seien sogar in ihrer Freizeit Streife gegangen, berichtet Helmut Kaspar. Und das alles, obwohl auch die Polizei in Bernkastel-Kues unter Personalproblemen leidet. "Die Beamten sind mehr gefordert worden", berichtet Helmut Kaspar. Bei den Altersgruppen der Täter hat sich nicht viel verändert. Der Anteil der Kinder liegt bei etwa vier Prozent. 13 Prozent der Delikte gehen auf das Konto von Jugendlichen, sechs Prozent auf das Konto der jungen Erwachsenen (18 bis 21 Jahre). Die Kriminalstatistik lässt für Helmut Kaspar nur einen Schluss zu. "Die Bevölkerung im Dienstbereich der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues lebt sicher." Und es folgt ein Versprechen: "Die hier tätigen Polizeibeamten werden auch weiterhin ihr Bestes geben, diese Sicherheit auch in der Zukunft zu gewährleisten."

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