Beziehung zu Rom und Sayn-Wittgenstein

NEUMAGEN-DHRON. (KiK) Von Erfolg gekrönt: Das Weinstraßenfest im Ortsteil Metschert war wieder ein gut besuchtes Stelldichein von Einheimischen und Feriengästen und diesmal auch von Abordnungen aus Bad Berleburg und dem dänischen Freudensburg.

Es war ganz schön was los war in der "Gaas", wie die Dhroner liebevoll den Ortsteil Metschert nennen. Mit Liebe zum Detail geschmückte Keller und Scheunen, sowie zahlreiche Wein- und Essensstände lockten in den Dhroner Ortskern. Schon zur Eröffnung kamen zahlreiche Touristen und Einheimische und freuten sich mit Weinkönigin Susanne I. und Weinprinzessin Heike sowie Ortsbürgermeister Willi Herres über den "Startschuss".Ortsbürgermeister wird Ehrenmitglied

Bei eher kühlen Temperaturen brachte die römische Fußgruppe mit ihren bunten Kostümen Farbe ins Spiel, und stellte den Bezug zur römischen Vergangenheit Neumagen-Dhrons her. Und eine weitere historische Beziehung gehörte dazu: Das Weinfest war gleichzeitig Jubiläumstreffen von Abordnungen der Stadt Bad Berleburg und dem dänischen Freudensburg. Sie feierten in Neumagen-Dhron ihre 25-jährige Partnerschaft. Der Vorsitzende des deutschen Vereins im "Freedensborg-Ring", Bernd Brömmeling, übermittelte das Grußwort von Richard Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg. Der Adelige unterstrich darin die historische Beziehung zu Neumagen-Dhron, die ins frühe 16. Jahrhundert zurückgeht: "Johanetta" war älteste Tochter des Grafen Salentin von Isenburg und seit 1522 mit dem Grafen Wilhelm I. von Sayn-Wittgenstein vermählt. Als 1553 Salentins einziger Sohn Heinrich unverheiratet starb, kam Johanetta (Schwester von Heinrich) in den Besitz der Herrschaft Neumagen und brachte sie mit in die Grafschaft Sayn-Wittgenstein. Die Trennung erfolgte im Jahre 1803. Bis dahin betrug die Abgabe an das Grafenhaus und spätere Fürstenhaus in Berleburg neun Fässer Wein. Allerdings, so Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg weiter, ging während des Transports das meiste der Steuerabgabe durch unerklärliche Lecke in den Fässern verloren. "Neumagen hat dann über fast 200 Jahre ein wenig mediterrane Wärme in das kühle Wittgenstein gebracht", so der Prinz im Grußwort. Noch heute fände der Wein von der Mosel seinen Weg nach Berleburg und trage damit zum Erhalt der alten Verbindung bei. Ortsbürgermeister Willi Herres wurde anschließend zum Ehrenmitglied im Freedensborg-Ring ernannt. Ein Wappen der Stadt Berleburg wird künftig seine Amtsstube zieren. Dann eröffnete Weinkönigin Susanne I. das Fest, das sich seit 14 Jahren größter Beliebtheit erfreut. Weinliebhaber schätzen die Möglichkeit der Weinverkostung beim Winzer. Lange im Vorfeld der Veranstaltung stiegen die Buchungszahlen in der Verbandsgemeinde beträchtlich. Auch ein Hobby- und Handarbeitsmarkt gehört zum Fest, und nach wie vor gilt das Weingewinnspiel als einer der Höhepunkte. Der Gewinner wird in Wein aufgewogen. "Seit zehn Jahren habe ich kein Weinstraßenfest in Metschert ausgelassen", sagt Bernd Stab, der mit seiner Ehefrau eine Flasche Wein trinkt. Nicht zuletzt deshalb, weil die moseltypischen Speisen mit den passenden Weinen an den Ständen "mal was anderes sind", wie Petra Stab ergänzt. Für musikalische Unterhaltung auf der "Gaas" sorgten die "Bademer Schalmeien", die Winzerkapelle "Mosella" Dhron, der Musikverein "Lyra" Neumagen und das Brauneberger Jugendorchester.

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