Bibi knackt den Superhexspruch

MORBACH. Mit dem Musical Bibi Blocksberg" gastierte das Cocomico-Theater Köln ein weiteres Mal erfolgreich in der Baldenauhalle - wenn auch mit weniger Zuschauern als bei vorherigen Aufführungen.

Ganz schön unterschiedlich waren die Reaktionen der kleinen Zuschauer auf Bibi Blocksberg und Co. Lisa, fünf Jahre, war vor allem von der "Zauberkunst" der kleinen Hexe begeistert, die sie vom Fernsehen her kannte. Matthias, wie Lisa aus Gutenthal, hatten die Bühnenumbauten des vom Trierischen Volksfreund präsentierten Kindermusicals "Bibi Blocksberg" beeindruckt.Einigen war es nicht mehr so recht geheuer

Doch beim Auftritt der "Althexen", die am nebelumwaberten Blocksberg ihr Unwesen trieben, war es einigen dann nicht mehr so recht geheuer. Wozu unheimliche Geräusche und spannungssteigernde Lichteffekte mit beitrugen. Christians Eingeständnis "Ich hatte Angst" war daher nur allzu verständlich. Als die versteinerte Hexenkönigin Coronaria wieder lebendig wurde, ging der Fünfjährige aus Elzerath lieber mit einer Erzieherin vor die Tür. Dafür hatten bei den Frühstücks- und Schul-Hexereien, die Nino vom Kindergarten Weiperath so lustig fand, alle ihren Spaß. Auch die Erwachsenen unter den rund 450 Zuschauern. Denn wer wüsste sich nicht an eine gestrenge Lehrperson zu erinnern, die er gerne mit "Ene mene Suppenschüssel, deine Nase sei ein Rüssel" verzaubert hätte? "Das mit den Hausaufgaben hat mir gefallen", meinte der fünfjährige Justin zu der Kunst, aus "mangelhaft" ein "fabelhaft" zu zaubern. Dennoch hegte der Rapperather Junge sichtlich seine Zweifel, ob das in der Realität wirklich so nachahmenswert ist. Doch da das Verbotene nun einmal reizt, war auch Maximilian aus Hoxel von diesem Streich fasziniert: "Mir hat gefallen, wie die Bibi auf den Speicher gegangen ist und das Hexbuch genommen und gezaubert hat." Sogar beim Auftritt der alten Hexen Mania und Walpurgia, die singend auf ihre Traditionen bestanden, hatte Emma keine Angst. "Die alte Hexe hatte nicht recht", schlug sich das Hoxeler Mädchen auf die Seite Bibis, die trotz Verbots den "Superhexspruch" geknackt hatte. Jonas aus Wolzburg stimmte zu: "Der Bürgermeister soll das Schloss so lassen", lehnte er dessen Idee ab, daraus ein Hotel für Leute ohne Kinder zu machen. Ein Wunsch, der dank Bibi und ihrer auf einem Motor-Besen reitenden Freundin Schubia natürlich vereitelt wurde. Das Cocomico-Theater Köln gastierte bereits im Vorjahr in Morbach. Die Musicals "Der kleine Eisbär" und "Pippi in Taka-Tuka Land" waren jedoch mit 750 sowie 825 Zuschauern besser besucht.Hoch zufrieden, obwohl die Leute sparen

Am aktuellen Stück liegt das aber für Roswitha Polok, Tourist-Information Morbach, nicht. Auch die bei früheren Aufführungen beanstandete freie Sitzwahl war dank Platzkarten Vergangenheit. Da die Erwachsenen immer außen saßen, konnten alle Kinder gut sehen. Die geringe Besucherzahl hat Poloks Ansicht nach andere Ursachen. "Ich denke, dass die Leute sparen", vermutet sie auch mit Blick auf andere Veranstaltungen. Andererseits seien 450 Zuschauer aber nicht eben wenig: "Wir sind hoch zufrieden." Der Veranstalter sieht dies ähnlich und meint, vielleicht sei Bibi einfach nicht so bekannt wie Pippi. "Woran das liegt, kann man nie so genau sagen", meint Andreas Jung von "Kultopolis". Werbung sei auf jeden Fall nicht weniger gemacht worden als zuvor.

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