Bier oder Wein? Feiern in Kröv ist fein!

KRÖV. Erstmals veranstalteten Kröver Winzer, Gastronomen und Einzelhändler ein Straßenfest unter dem Motto "Spaß auf der Gass". Bei abwechslungsreicher Musik, abwechslungsreichem Wetter und Kulinarischem aus Küche und Keller zu moderaten Preisen feierten die Kröver ihr etwas anderes Straßenfest.

"Wir sind gut drauf", lacht die Urlauberin Sabine Greve, die mit Freunden eine Radtour von Mehring nach Kröv hinter sich hat. "Wir machen Aktivurlaub mit geselligem Ausklang, und die Band ist toll", freut sie sich über die Rockband am Samstagabend. "Die Kröver sind gut vorbereitet, sehr offen und ehrlich" lobt Michael Greve, aber "ich vermisse das typische Mosellied". Abwechslungsreich ist das Programm. Alleinunterhalter Wolfgang Kohl, die Cover Band "Rockbar", die "Grandma Light Band" oder der sonntägliche volkstümliche Frühschoppen mit den Eifelmusikanten sorgen für die Grundlage des etwas anderen Straßenfestes. Aus dem belgischen St. Vith ist Ferdi Cremer mit seinen 14 Kegelfreunden dabei. "Das ist Stimmung und Spaß pur", sagt er und singt und schunkelt weiter. Die Straße ist belebt, dennoch ist ein Durchkommen gut möglich. Während die einen feiern, dürfen andere, wie Wilhelm Weber, arbeiten. Er bedauert, dass es Live-Musik nur auf der Showbühne gibt. "Besser wären drei oder vier Alleinunterhalter verteilt auf der Straße", schlägt er vor. Das wäre gerecht, "denn alle zahlen den gleichen Anteil, auch die, die den Rahm abschöpfen", kritisiert er. Zahllose Feste gibt es an der Mosel, auch in Kröv ist eigentlich immer was geboten. Für Ulrich Felder vom "Ratskeller" wäre es besser, wenn das Straßenfest in einer ruhigeren Zeit, wie im April, stattfindet. Seine Zimmer seien auch ohne das zusätzliche Fest im August ausgebucht. Yvonne Felder wünscht sich, dass eine niederländische Kapelle durch die Straße zieht. "Vielleicht würden dann noch mehr niederländische Gäste aus dem Feriendorf angezogen." Das Angebot aus der Küche ist vielfältig und mit Straußenfleisch, Wildschweingulasch, Pizza oder Paella anders als auf anderen Straßenfesten. Moseltypische Speisen sind in der Unterzahl. Das Motto "Spaß auf der Gass" rechtfertigt, was angeboten wird, "nur schade, dass das Bier im Vordergrund steht", bedauern Bettina und Alfons Koppelkamm aus Rachtig. "Die Kröver haben sich so gegen das Bier gewehrt", erinnert sich Alfons Koppelkamm an das letzte Trachtentreffen und wünscht sich, dass sich mehr Winzer am Straßenfest beteiligen. Die Organisatoren Björn Schäfer und Thomas Martini sind zufrieden. "Wir haben eine gelungene Kooperation der Winzer, Gastronomen und des Einzelhandels" loben sie das Engagement für ein kollektives Werben. "Es passt gleich auf Anhieb", findet der Einheimische Roland Klein, der sonst nicht mehr nachts auf den Kröver Gassen unterwegs ist. Das Programm bietet Neues, "für uns ist es eine sehr stressige Angelegenheit", resümiert Winzer Jörg Beth. Weinfreunde dürfen gespannt sein, was das zweite Augustwochenende 2007 bringt. Dann ist eine Neuauflage des Festes geplant. " Für den Wein und die Gäste ist es eine Bereicherung" sagt Beth. "Aber man kann sich abschminken, eine goldene Nase zu verdienen." Sicherlich liegt das auch an den moderaten Preisen, die dem Ursprung der Straßenfeste entsprechen und die beste Werbung sind. Spaß auf der Gass wurde auch für die Kinder geboten: Hüpfburg, Schminken oder Kistenstapeln waren nur einige der angebotenen Aktivitäten. Für die Großen wurde Schießen im Schützenhaus oder ein Vino Nordic Walking mit einer Strecke von fünf Kilometern durch die Weinberge und einer Weinpause im Wingert angeboten.

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