Bindeglied zur Forschung

Wittlich · Das Emil-Frank-Institut (EFI) ist eine wichtige Einrichtung zur Erforschung der Geschichte der Juden in Wittlich. Durch Vernetzung will es helfend auch anderen Forschern zur Seite stehen.

Wittlich. Seit seiner Gründung vor 14 Jahren hat sich das EFI einen glänzenden Ruf erworben. Es gibt wohl keine Frage im Bezug auf die jüdische Bevölkerung im Kreis Bernkastel-Wittlich, die man in der Wittlicher Schlossstraße nicht beantworten kann. Mehr als 10 000 Medien zählt der Bestand, in dem man nachschlagen und recherchieren kann. Literatur über die jüdische und christliche Religion steht ebenso zur Verfügung wie über den jüdischen Alltag. Aktuelle jüdische Zeitungen sind abonniert und auch Reiseführer über Israel.
Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit versteht sich das EFI als ein Bindeglied zwischen der akademischen Forschung und den Laien, die sich, aus welchen Gründen auch immer, mit der Geschichte des Judentums befassen. Dazu gehören auch kostenlose Führungen durch das "jüdische Wittlich", von denen in diesem Jahr schon mehr als 600 Menschen Gebrauch gemacht haben.
Aber nicht nur in Wittlich wird die Geschichte des Judentums erforscht. Auch in anderen Landkreisen gibt es Arbeitskreise oder Einzelpersonen, die sich für das Schicksal der jüdischen Mitbürger interessieren, die ihnen ein lebendiges Gedenken erhalten wollen. In einem Informationsworkshop stellte René Richtscheid, Geschäftsführer des EFI, zusammen mit dem Bibliotheksmitarbeiter Werner Thiel die Möglichkeiten vor, die das EFI zu bieten hat. Eine große Hilfe wird dabei die Datenbank zur Bibliothek sein, die in Kürze online gehen wird und die es ermöglicht, schon von zu Hause aus den Wittlicher Bestand zu sichten. Aber auch auf anderen Gebieten steht das Institut Forschern zur Seite. Richtscheid: "Aufgrund der Vielzahl unserer Publikationen haben wir eine große Erfahrung, was hier zu beachten ist. Hier stehen wir Menschen, die etwas veröffentlichen wollen, zur Seite und übernehmen beispielsweise gerne das Lektorat." Eine wichtige Arbeit, die Fehler und kleine und große Peinlichkeiten verhindern kann. Das beginnt schon bei solchen Kleinigkeiten, dass man das Sterbedatum eines Juden nicht mit dem christlichen Symbol des Kreuzes kenntlich machen sollte. Die Begeisterung über die Möglichkeiten, die das EFI zu bieten hat, war bei den Workshopteilnehmern groß und führte zu dem Beschluss, dass man sich künftig zweimal im Jahr treffen will. gkl

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