Sport Mit Blasrohren gegen Tiere aus Schaum

Malborn · Malborn ist in der kommenden Woche Treffpunkt für Anhänger traditioneller Sportschützen. Die Ortsbürgermeisterin Petra-Claudia Hogh erhofft sich einen Imagegewinn für ihre Gemeinde.

 In der Vergangenheit wie hier 2014 wurde bei Bogensportturnieren am Erbeskopf Blasrohrschießen angeboten.

In der Vergangenheit wie hier 2014 wurde bei Bogensportturnieren am Erbeskopf Blasrohrschießen angeboten.

Foto: Christoph Strouvelle

Derzeit ist Kalle Hörnig schwer beschäftigt. Denn drei Wochen lang stellt er im Wald am Malborner Sportplatz 104 Tierfiguren auf und misst Abstände ab. Der Grund: Dort finden vom 10. Mai an die deutschen Meisterschaften im 3-D-Blasrohrschießen statt. 60 Teilnehmer aus der Region, den Niederlanden, Belgien und  Frankreich  werden erwartet. Mit ihren Pfeilen, die sie durch bis zu 160 Zentimeter lange Blasrohre blasen, gilt es, auf einem Parcours 28 Tiere aus Spezialschaum zu treffen, die von der jeweiligen Abschussmarkierung bis zu 20 Metern entfernt aufgestellt sind.

Bis zu 4000 Aktive gibt es in Deutschland, die Blasrohrschießen aktiv betreiben, sagt Hörnig. „Der Bayerische Schützenbund hat Blasrohrschießen sogar in sein Programm aufgenommen“, erklärt der Oberhambacher weiter.  „In der Region sind wir die einzigen, die Blasrohrschießen anbieten“, schildert der Organisator, der außerdem im Bogensport aktiv ist und am Erbeskopf bereits sieben deutsche Meisterschaften im Borgenschießen ausgerichtet hat.

Blasrohrturniere werden meist kombiniert mit anderen Wettbewerben. So auch in Malborn. Die Blasrohrmeisterschaften sind terminiert auf Donnerstag, den 10. Mai. Freitag bis Sonntag treten die aktiven Schützen dann an bei einem Wot-Bogenschießwettbewerb.

Wot stehe für World of Traditional, sagt Hörnig. Bei dem zwei Runden umfassenden Wettbewerb mit je 28 Zielen schießen die Bogenschützen nicht nur auf dreidimensionale Tierfiguren, sondern üben sich bei 22 Zielen auch in traditionellen Techniken, die aus diversen Ländern stammen. Als Beispiele nennt er das Cloud-Schießen, bei dem die Aktiven versuchen, so nahe wie möglich an eine 165 Meter entfernt aufgestellte Fahne zu kommen.

„Weil man in die Wolken schießen muss, um überhaupt so weit zu kommen, heißt es Cloud, nach dem englischen Wort für Wolke“, sagt er. Ein weiteres Beispiel für traditionelle Bogenpraktiken stammt aus Korea. Dabei gilt es, eine 2 Meter mal 2,80 Meter große Scheibe zu treffen, die 145 Meter entfernt aufgestellt ist. Während der vier Tage dauernden Wettbewerbe ist zudem ein Rahmenprogramm vorgesehen. Dazu gehören Workshops im Blasrohrschießen, Blasrohrbau und Bogenbau mit Konrad Vögele, laut Hörnig dem bekanntesten deutschen Holzbogenbauer.

Hinzu kommt ein Markt, auf dem Blasrohre und Bögen angeboten werden.

Die Malborner Ortsbürgermeisterin Petra-Claudia Hogh freut sich, dass in ihrer Gemeinde die deutschen Blasrohrmeisterschaften ausgerichtet werden. Malborn biete gute Bedingungen für die Wettbewerbe, weil sie über große Flächen verfügt, sagt sie.

„Wir wollen neue Wege gehen und unterstützen innovative Aktivitäten“, sagt sie. Auf Dauer könnten Immobilienbesitzer dadurch einen Anreiz erhalten, Ferienwohnungen anzubieten. Zudem werde Malborn bekannter.

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