Blick hinter 400 Jahre alte Rathaus-Mauern

Das Rathaus am Marktplatz feierte am Wochenende seine 400-jähriges Bestehen. Der stattliche Spätrenaissance-Bau lockte zahlreiche Besucher zum Tag der offenen Tür in seine "heiligen Hallen".

 Fasziniert ist das Ehepaar Karin und Dieter Fischer (links) von den Gemälden und dem Rathaussilber im Zimmer von Stadtbürgermeister Wolfgang Port (rechts). TV-Foto: Marita Blahak

Fasziniert ist das Ehepaar Karin und Dieter Fischer (links) von den Gemälden und dem Rathaussilber im Zimmer von Stadtbürgermeister Wolfgang Port (rechts). TV-Foto: Marita Blahak

Bernkastel-Kues. (mbl) Die einen begrüßte der Stadtbürgermeister persönlich, anderen standen Beigeordnete Rede und Antwort. Was verbirgt sich hinter den Mauern des Rathauses, das mit seinem Marktgiebel noch heute ein herausragendes Spätrenaissance-Schmuckstück am Marktplatz darstellt? Die geöffnete Pforte bot Eintritt und gab Einblick. Besucher von nah und fern nutzten den Tag der offenen Tür. Die einen kamen zufällig vorbei, andere nahmen die Gunst der Stunden gezielt wahr, um ihre Nase in die Räume zu stecken, in denen wichtige Beschlüsse gefasst werden. Auch das Ehepaar Karin und Dieter Fischer schaute sich um: Im Bürgermeisterzimmer standen die beiden fasziniert vor zwei wertvollen Gemälden: "Christus am Kreuz" von Otto Dix und eine der berühmten Stadtansichten von William Turner. Auch das Rathaus-Silber zog ihre Blicke auf sich. "Wir wollten mal sehen, wo der Bürgermeister sitzt", nannte das Ehepaar aus Kues den Grund seines Besuchs. Stadtbürgermeister Wolfgang Port freute sich über das große Interesse der Besucher, Einheimische wie Gäste: "Es war den ganzen Tag über ein Kommen und Gehen."Besucherin Gisela Auler aus Mülheim kann sich noch gut an die Kasse im Rathaus erinnern, wo man früher die Gewerbesteuer bezahlen musste. Nebenan im kleinen Sitzungssaal zeugen Fotos, alte Ansichten, Pläne und Dokumente von der langen Historie des Rathauses und der bewegten Stadtgeschichte. Die Bernkastelerinnen Alexandra Marmann, Anneliese Theis und Annemie Pfeiffer haben sich in alte Fotografien vertieft. "Schau mal, war ich nicht ein hübsches Mädchen", lacht Marmann, als sie sich auf einer Aufnahme von 1933 inmitten vieler Volksschulkinder in der ersten Reihe erblickt. Im großen Sitzungssaal waren es besonders die zahlreichen Wappen - angefangen beim Stammwappen der Luxemburger bis zum heutigen Stadtwappen mit Bär und Krebs - die die Besucher fasziniert in Augenschein nahmen. Und auch ein Blick aus dem Rathausfenster lohnte: Hier eröffneten sich ganz ungewohnte Aussichten auf den historischen Marktplatz mit seinen prächtigen Fachwerkhäusern.

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