Blindverkostung im Gemeinderat

Enkirch · Jedes Jahr kommen die Gemeinderatsmitglieder in Enkirch in einer besonderen nichtöffentlichen Sitzung zusammen: Sie ermitteln in Blindverkostung Weine, die neu auf die Karte der gemeindeeigenen Ratsweinschänke kommen sollen.

Enkirch. "Fünf", "drei", "vier" - aus dem Inneren der Enkircher Ratsweinschänke tönen einen Abend lang beständig Zahlen, die sich zwischen eins und fünf bewegen. Zwischendurch hört man Gemurmel, dann Gläserklingen und wieder werden Nummern scheinbar in den Raum geworfen. Frauenstimmen mischen sich mit sonoren Männerstimmen. In diesem Jahr konnten die 13 Anwesenden, darunter erstmals auch die ehemalige Moselweinkönigin Andrea Schlechter, 48 verschiedene Weine und zwei Sekte blind testen. Jeweils zwei Gläser wurden befüllt, und die Mitstreiter verteilten hierfür ihre persönlichen Noten. Reinhard Boor von der Verbandsgemeinde verwaltete die abgegebenen Urteile auf dem Computer und konnte so in Windeseile die Favoriten errechnen.
Bekannt ist den Testern nur die Lage, aus welcher die Weine stammen und die Rebsorte, das Prädikat und die Charaktermerkmale. Vom Profi-Winzer über Hobby-Winzer, Schreiner, Service-Assistenten, Maschinenbauingenieur, Arzthelferin, Sozialarbeiter, Verwaltungsangestellten über Diplom-Geografen und Polizisten geben hier auch "nur" Weingenießer ihr persönliches Urteil ab.
Mehr als 20 Weine ausgewählt


Am Ende stehen mehr als 20 Auserkorene neu auf der Karte der beiden Betreiber Veronika und Otto Schorn. Über 200 Weine ausschließlich aus den Enkircher Weinlagen sind im Repertoire der Schänke.
Seit 1958 ist das historische Fachwerkhaus, das im Jahr 1679 erbaut wurde, im Gemeindebesitz und seitdem ist es gute Tradition, dass die Mitglieder des Ortsgremiums hier die angestellten Weine probieren und bewerten. jo

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