Blumen am Grab nach 96 Jahren

Lückenburg/Montauban · Zwei Millionen Tote forderte der Erste Weltkrieg. Einer von ihnen war der Lückenburer Wilhelm Heimes. Der Thalfanger Horst Hubert spürte das Grab des Hunsrückers in dem französischen Städtchen Montauban auf.

 Horst Hubert legt Blumen auf das Grab des Lückenburgers Wilhelm Heimes in Montauban. Vor 96 Jahren, im Oktober 1915, starb der Hunsrücker an den Folgen einer Verletzung aus dem ersten Weltkrieg. Fotos: Privat

Horst Hubert legt Blumen auf das Grab des Lückenburgers Wilhelm Heimes in Montauban. Vor 96 Jahren, im Oktober 1915, starb der Hunsrücker an den Folgen einer Verletzung aus dem ersten Weltkrieg. Fotos: Privat

Lückenburg/Montauban. Montauban ist ein idyllisches Städtchen am Fluss Tarn. Es liegt nördlich von Toulouse im Quercy und ist römischen Ursprungs. Und es war der Endpunkt im kurzen Leben des Soldaten Wilhelm Heimes aus Lückenburg.
Im Ersten Weltkrieg, während der schweren Kämpfe im September des Jahres 1915 in der "Champagne Schlacht" in Frankreich, wurde der Lückenburger Wehrmann Wilhelm Heimes durch eine feindliche Handgranate schwer verletzt.
Am 25. September fanden französische Sanitäter den deutschen Soldaren, leisteten die erste ärztliche Versorgung und nahmen ihn zusammen mit den französischen Verwundeten vom Schlachtfeld.
Bald darauf wurde der Gefangene und Verwundete in einem Lazarettzug nach Montauban gebracht und kam dort am 1. Oktober in das städtische Krankenhaus, wo er von französischen Krankenschwestern betreut wurde. Ein Bein musste ihm amputiert werden.
In einem Brief an seine Mutter erzählte er, dass seine Verwundung nicht allzu schwer sei und dass er auf eine baldige Genesung hoffe.
Doch diese Hoffnung trug. Am 7. Oktober 1915 starb Heimes. Er wurde auf dem zentralen Friedhof von Montauban beerdigt - eintausend Kilometer von seiner Heimat Lückenburg im Hunsrück entfernt.
Zwei Millionen Tote


Wilhelm Heimes war einer von über zwei Millionen deutschen Soldaten, die im Ersten Weltkrieg ihr Leben "für Volk und Vaterland" verloren haben.
Während einer Urlaubsreise durch Südfrankreich im Frühjahr dieses Jahres, 96 Jahre nach dem Tod von Wilhelm Heimes, besuchte Horst Hubert aus Thalfang den städtischen Friedhof in Montauban. Der Hunsrücker legte auch Blumen am Grabe von Wilhelm Heimes nieder.
Hubert war das Schicksal des Soldaten aus Lückenburg bekannt. Für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hatte er anlässlich des Endes des Ersten Weltkriegs vor 90 Jahren recherchiert.
Bei der Suche der Grablage unterstützte ihn auch die Stadtverwaltung von Montauban. Besonders die Leiterin des Stadtarchives, Patricia Sintes, und ein in der Stadt lebender Deutscher, halfen ihm, die letzte Ruhesätte des Hunsrückers Wilhelm Heimes zu finden. red

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