Blutreinigung wohnortnah und schmerzfrei

Was 1997 auf der Intensivstation des St. Josef Krankenhaus in Zell begann, hat nun ein vorläufiges Ziel erreicht. Ein modernes Dialysezentrum hat den Betrieb aufgenommen.

 Rundgang durch das neue Dialyse-Zentrum: Joachim Lippert besucht den 73-jährigen Gerhard Halbleib, Margarete Thilmann die 75-jährige Elisabeth Reis. Foto: Peter Scherer

Rundgang durch das neue Dialyse-Zentrum: Joachim Lippert besucht den 73-jährigen Gerhard Halbleib, Margarete Thilmann die 75-jährige Elisabeth Reis. Foto: Peter Scherer

Zell. (pes) Die Fahrten nach Cochem oder weiter moselaufwärts sind für Dialysepatienten aus dem Raum Zell vorbei: Ein modernes Dialysezentrum in einem Neubau des Zeller Krankenhauses bietet 30 Plätze zur Blutwäsche. Bei der Einweihung begrüßte die Geschäftsführerin des Krankenhauses, Elisabeth Disteldorf, neben dem Geschäftsführer der Maria-Hilf-Gruppe Dernbach, Alfons Donat, den Geschäftsführer des DTZ, Kurt Baer. Nach einem Gottesdienst führten der ärztliche Leiter Dr. Joachim Lippert und seine Kollegin Dr. Margarete Thilmann die Gäste erklärend durch das neue Zentrum. Lippert wies unter anderem auf den hohen technischen Standard hin - inklusive Dialysemaschinen mit doppeltem Steril-Filtrationsverfahren, um Infektionen zu vermeiden.

Nach dem Rundgang trafen sich die Gäste in der Cafeteria des Krankenhauses. In ihrer Begrüßung hob Elisabeth Disteldorf die räumlich enge Vernetzung von Dialyse und Krankenhaus hervor. Kurt Baer erläuterte die Organisation des DTZ mit seinen rund 600 Mitarbeitern.

Für den Neubau und das Grundstück waren 3,5 Millionen Euro und für Gerätekosten und Ausstattung 0,9 Millionen Euro aufzubringen. Die Behandlungskosten für einen Patienten belaufen sich jährlich auf 20 000 bis 25 000 Euro pro Jahr.

Baer: "Durch unser neues Dialysezentrum hier in Zell kann die Behandlung nierenkranker und dialyseabhängiger Patienten jetzt in der Nähe ihres Wohnortes durchgeführt werden. Lange, anstrengende Anfahrten zu anderen Dialysepraxen entfallen hierdurch. Gleichzeitig bedeutet dies für die Betroffenen einen wesentlichen Zeitgewinn."

Trotz aller modernen Möglichkeiten der sogenannten Nierenersatztherapie solle nicht vergessen werden, dass an erster Stelle die Vorbeugung und frühzeitige Behandlung von Nierenerkrankungen steht, um eine Dialysepflichtigkeit zu vermeiden oder möglichst lange hinauszuzögern, betonte Lippert.

Für die Menschen, deren Nierenfunktion stark eingeschränkt oder ganz ausgefallen ist, ist die Dialysebehandlung lebensnotwendig. Bei chronischen Dialysepatienten muss die Blutwäsche durchschnittlich dreimal wöchentlich in je vier bis fünf Stunden durchgeführt werden. Die Patienten liegen dabei auf bequemen Liegen oder Betten, können essen, fernsehen, lesen oder schlafen. Die Behandlung verursacht keine Schmerzen. Je nach Bedarf werden zu jeder Tag- und Nachtzeit auch Notfalldialysen bei akut nierenerkrankten Patienten durchgeführt. Zur Zeit nehmen etwa 90 Patienten an der Dialysetherapie teil. Bei Bedarf werden auch Gastpatienten und Kurgäste behandelt, die sonst in anderen Dialysepraxen betreut werden.

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