Blutsschwester rettet Jungen

Landscheid · Connie Müller war 1992 noch eine junge Frau, als sie dem Aufruf der Stefan-Morsch-Stiftung folgte, sich als Stammzellenspender registrieren zu lassen. "Ich wollte einfach einem Kind die Möglichkeit geben, wieder gesund zu werden." Jetzt hat sie Stammzellen für einen an Leukämie erkrankten Menschen gespendet.

 Hilft durch ihre Stammzellenspende: Connie Müller aus Landscheid. TV-Foto: Ute Kuhnen

Hilft durch ihre Stammzellenspende: Connie Müller aus Landscheid. TV-Foto: Ute Kuhnen

Landscheid. Fast 21 Jahre ist es her, dass Connie Müller aus Landscheid ein Versprechen abgegeben hat. Damals hat sie sich typisieren lassen. Das bedeutet, wenn jemals ein Mensch, der die gleichen Gewebemerkmale hat, an Leukämie erkrankt und eine Stammzelltransplantation benötigt, wollte sie versuchen, ihm das Leben zu retten. Genau das hat die gelernte Krankenschwester jetzt getan - mit einer Stammzellspende bei der Stefan-Morsch-Stiftung.
Connie Müller war 1992 noch eine junge Frau als sie dem Aufruf der Stefan-Morsch-Stiftung folgte, sich als Stammzellenspender registrieren zu lassen. "Es ging damals um einen kleinen Jungen", sagt die heute 46 Jährige, die eigentlich gar nicht an die Öffentlichkeit möchte. "Ich wollte einfach einem Kind die Möglichkeit, geben, wieder gesund zu werden."
Die Stefan-Morsch-Stiftung ist die älteste Stammzell-Spenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv "Helfen - Hoffen - Heilen" leistet sie schnelle und persönliche Hilfe für Krebskranke und ihre Familien. Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 11 000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie etwa der Leukämie.
Jeder zweite Patient ist ein Kind oder Jugendlicher. Je nach Leukämieart variieren die Heilungsaussichten. Oftmals reicht die Behandlung mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung aber nicht aus. Dann ist die Übertragung gesunder Blutstammzellen die einzige Hoffnung auf Leben.
Eine solche Transplantation ist aber nur möglich, wenn sich ein passender Stammzell- oder Knochenmarkspender zur Verfügung stellt. Deshalb wirbt die Stefan-Morsch-Stiftung für eine "Typisierung" - eine Registrierung in der Spenderdatei. Connie Müller will dazu beitragen, dass sich mehr Menschen als Stammzellspender registrieren lassen.
Connie Müller hat jetzt drei schon fast erwachsene Kinder. Als die Stefan-Morsch-Stiftung sie kontaktierte, weil sie als Spenderin für einen Patienten infrage kam, wurde sie wieder gefragt, ob sie helfen möchte. Denn prinzipiell können die Spender jederzeit ihr Einverständnis widerrufen. "Ich bin selbst Mutter, ich weiß, welche Sorge man in solch einer Situation um das Leben seiner Kinder hat. Ich wäre froh, wenn es dann jemanden gäbe." red
Extra

Nach entsprechender Aufklärung muss ein Spender schriftlich sein Einverständnis zur Blutabnahme und Registrierung seiner Daten geben. Aus einer Blutprobe (knapp ein Fingerhut voll Blut) werden die Gewebemerkmale des Spenders im hauseigenen Labor der Stiftung bestimmt und bei der Spenderdatei gespeichert. Von dort werden sie anonym dem Zentralregister in Ulm übermittelt, wo sie mit denen der Patienten weltweit verglichen werden können. red

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