Bootsmotoren locken Diebe an

Vor dreisten Dieben ist nichts sicher - auch nicht an Sportbooten befestigte Außenbordmotoren. Zwar gibt es im Bereich der Wasserschutzpolizei Bernkastel-Kues keine aktuellen Fälle, Dienststellenleiter Achim Bartholome mahnt die Bootsbesitzer dennoch zur Vorsicht.

 Objekte der Begierde von Langfingern: Sportboote und Jachten im Hafen Kues. TV-Foto: Winfried Simon

Objekte der Begierde von Langfingern: Sportboote und Jachten im Hafen Kues. TV-Foto: Winfried Simon

Bernkastel-Kues/Cochem. Ende August entwendeten Diebe aus einem Sportboot in Pommern bei Cochem den Außenbordmotor, hochwertige Steuereinrichtungen, Armaturen und weitere Ausrüstungsgegenstände. Die Täter hatten das Boot vermutlich nachts losgemacht, ein Stück moselabwärts gezogen und dort ausgeschlachtet.

Wasserschutzpolizei zeigt Präsenz



Fälle von Bootskriminalität nehmen zu, sagt Achim Bartholome, Leiter der Wasserschutzpolizei (WSP) Bernkastel-Kues. Aus seinem Bereich, der 80 Kilometer Mosel von Detzem bis Zell umfasst, ist ihm zwar in den vergangenen fünf Jahren kein Fall bekannt, doch Bartholome weiß: "Solche Diebstähle nehmen auf allen Binnengewässern Deutschlands zu. Die Bootsinhaber sollten Vorsichtsmaßnahmen treffen."

Die Wasserschutzpolizei Bernkastel-Kues hat bereits reagiert. An einem Wochenende vor drei Wochen fuhren Beamte der WSP Bernkastel-Kues an die Sportboothäfen in Traben-Trarbach, Bernkastel-Kues und Neumagen-Dhron, um die Bootsbesitzer zu informieren. "Wir haben die Leute aufgefordert, die Außenbordmotoren nach Gebrauch abzumontieren und leicht zu entwendendes Zubehör sicher zu verstauen."

Die WSP Bernkastel-Kues wird im Frühjahr kommenden Jahres den Bootsbesitzern ferner eine kostenlose "Gravieraktion" anbieten. Dabei kennzeichnen speziell ausgebildete Polizeibeamte die Motoren. Durch diese Codierung steige die Chance, das Diebesgut ausfindig zu machen.

In Mainz wurde eigens die "AG Außenborder" gegründet. Sie koordiniert alle Informationen zu Vorfällen in Rheinland-Pfalz, bei denen Bootsmotoren oder nautische Gerätschaften gestohlen wurden. Ferner hält sie Kontakt zum bundesweiten Kompetenzzentrum Bootskriminalität in Konstanz.

Achim Bartholome berichtet, dass es sich nach den bisherigen Ermittlungen meistens um osteuropäische Tätergruppen handelt, die sich auf solche Straftaten spezialisiert haben.

Gerd Michler von der "AG Außenborder" warnt vor zu viel Sorglosigkeit. Michler: "Das Navi im Auto wird weggepackt, aber auf dem Wasser denkt jeder: ,Da kommen Diebe nicht ran.'" Dies sei ein Trugschluss, denn gerade jetzt, wenn die Boote fürs Winterlager vorbereitet werden und an Land liegen, seien sie eine leichte Beute.

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