Boys singen das Heideröslein

GROSSLITTGEN (ks) Seit dem 8. Juni sind sie auf Europa-Tournee. Nach Saarbrücken, Wiesbaden, Leipzig, Dresden, Linz, München, Schlitz, Frankfurt und Fulda machten sie am Montag in Großlittgen Halt, die "Chorknaben aus dem Land der Seen", die "Land of Lakes Chorboys" aus Minnesota in den USA.

 Die weltbekannten "Chorknaben aus dem Land der Seen", die "Land of Lakes Chorboys" aus Minnesota, begeisterten in St. Martin in Großlittgen.Foto: Klaus Schmitz

Die weltbekannten "Chorknaben aus dem Land der Seen", die "Land of Lakes Chorboys" aus Minnesota, begeisterten in St. Martin in Großlittgen.Foto: Klaus Schmitz

Schon beim Einzug wurde deutlich: Die 31 Zehn- bis 14-Jährigen sind beinahe schon hier zu Hause. Tosender Applaus sorgte für die richtige Festtags- und Erwartungsstimmung in der Pfarrkirche St. Martin. Die Besucher wurden nicht enttäuscht, denn es präsentierte sich ein Knabenchor vom Rang der Wiener Sängerknaben. Ob bei den noch lange nachklingenden Dissonanzen beim letzten Amen von "Kyrie & Sanctus", von Honigsberg, erst im letzten Jahr für den jungen Chor komponiert, oder bei "O Hear the Joyful Music", bei dem sich ein kleiner Echochor absonderte und von der Empore aus zwei Takte unter dem Hauptchor in der Kirche ein nie endendes Glockengeläut imitierte, zeigte sich das große Können der jungen Musiker. Für das fast akzentfrei gesungene "Horch, was kommt von draußen rein", "Heideröslein" und "Muß i denn..." gab es viel Applaus. Mehrere Zugaben und anschließend lange Schlangen am CD-Verkaufsstand machten am Ende deutlich: Joachim Schuh hatte nicht zu viel versprochen. "Tolle Jungs mit fantastischen Stimmen in einem der besten Knabenchöre der Welt warten auf uns", hatte der Vorsitzende des Musikvereins zu den vielen Zuschauer zur Begrüßung gesagt. Er war es auch, der die Verbindung nach USA aufrecht erhielt, nachdem sein Neffe einmal Mitglied des Chores war. 1978 hatte Craig Carmody Anderson den Chor gegründet und bis 1997 erfolgreich geleitet.In Gastfamilien untergebracht

Dann übernahm Francis Stockwell die Leitung, der schon als Musikpräfekt bei den Wiener Sängerknaben arbeitete. "Neuseeland und Australien haben wir besucht und daneben viele Europa-Reisen unternommen. In der Heimat engagiert die Minnesota Opera Company oft ihre Solisten bei den "Land of Lakes Chorboys", erzählt Francis Stockwell in perfektem Deutsch mit viel Stolz von "seinen Boys". Zu zweit oder zu dritt waren alle 31 und ihre Betreuer diesmal wieder in Gastfamilien untergebracht. Begeistert war er vor allem von der Unbekümmertheit der Jungs, so beim Tennisspiel am Vortag und dem anschließenden Grillabend. "Die große Jahrestour mit einem anspruchsvollen Konzertprogramm in immer vollen Kirchen und Hallen alle zwei Tage, der Kontakt mit Gleichaltrigen und die Ausflüge dazwischen sind das jährliche Dankeschön für unser umfangreiches Ausbildungsprogramm", so Francis Stockwell. Die diesjährige Tour endet mit einem Konzert in der Grafarvogskirche in Reykjavik. Den Großlittgern versprach der Chorleiter ein Wiedersehen mit seinen Boys, auch wenn dann ein Großteil wegen des Alters durch neue Mitglieder ersetzt sein wird.

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