Brandstiftung auf Video

Ein 20-jähriger Mann aus Mülheim, den die Polizei am Sonntag nach einem Schutzhütten-Brand festgenommen hat (der TV berichtete), steht im Verdacht, mehrere Brände im Bereich Bernkastel-Kues gelegt zu haben. Den Anschlag mit einem Molotow-Cocktail in Mülheim filmte er selbst mit einer Videokamera. Der Haftrichter wies ihn gestern in eine psychiatrische Anstalt ein.

 20 000 Euro Schaden: Ein Feuer hat die Schutzhütte in Mülheim zerstört. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

20 000 Euro Schaden: Ein Feuer hat die Schutzhütte in Mülheim zerstört. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Mülheim. Nach dem Brand einer Schutzhütte im Mühlenweg in Mülheim in der Nacht zum Sonntag hat die Polizei noch am Wochenende einen 20-Jährigen aus Mülheim festgenommen. Der junge Mann, der die Hütte mit einem Molotow-Cocktail angezündet haben soll, wurde am Montag dem Haftrichter in Trier vorgeführt. Dieser ließ ihn wegen des Verdachts einer psychischen Störung in eine psychiatrische Anstalt zwangseinweisen. Nach TV-Informationen vom Montag steht der Täter zudem im Verdacht, in den vergangenen Monaten weitere Brände im Bereich Bernkastel-Kues gelegt zu haben.

Auf Anfrage bei der Polizei in Bernkastel-Kues sagte Dienststellen-Leiter Helmut Kaspar, dass tatsächlich in diese Richtung ermittelt werde.

Des Weiteren wurde bekannt, dass der Täter sich bei dem Anschlag auf die Schutzhütte mit einer Videokamera gefilmt hat. "Es ist richtig, dass wir am Sonntag einen Camcorder bei dem Tatverdächtigen gefunden haben. Die Filmaufnahmen wurden ausgewertet und wir konnten sehen, dass der junge Mann seine Brandlegung gefilmt hat; er stellte den eingeschalteten Camcorder wohl auf die Theke der Hütte", bestätigte Kaspar. Der Täter habe auch die brennende Hütte von einem anderen Standort aus gefilmt.

Die von einer privaten Gemeinschaft vor 29 Jahren errichtete Hütte, die direkt am Fronbach unter dem Mühlenweg liegt, wurde bei dem Feuer total zerstört. Renate Benzmüller verwaltet die Hütte. Sie wohnt direkt über dem Tatort und hatte das Feuer als Erste bemerkt. "Es ist schon traurig, dass so etwas, in das man ja selbst viel Arbeit gesteckt hat, jetzt zerstört ist", sagt sie. Allein die Aufräum- und Entsorgungsarbeiten würden schon viel Zeit und Geld beanspruchen. Am Sonntag wurde die Ruine quasi zur Pilgerstätte für zahllose Mülheimer, berichtet Benzmüller. Ob die Gemeinschaft im Mühlenweg eine neue Hütte errichten wird? "Vielleicht, das wissen wir noch nicht."

Am Donnerstag will Ortsbürgermeister Horst Faust das Thema im Gemeinderat ansprechen und prüfen, ob die Gemeinde zumindest finanziell helfen kann, die Hütte, die auch von Schule, Kindergarten und Vereinen genutzt wurde, wieder aufzubauen. Den Schaden beziffert die Polizei auf rund 20 000 Euro.

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