Brauchtum

Zum Engagement der Rachtiger für ihre Weinkirmes:

Meinung

Hoch lebe das Ehrenamt
Bei der Vielzahl der Feste haben es heute die früher üblichen Großveranstaltungen - mit einem Festzelt - in manchen Dörfern schwer, ihren angestammten Platz zu behalten. Der große Aufwand an fixen Kosten für die Zeltanmietung, Steuern, Versicherung, Gebühren und die Kosten für ein attraktives Programm einschließlich der zögerlichen Bereitschaft mancher Vereinsmitglieder und Einwohner, viele Stunden abzuleisten, zwangen dazu, andere Wege eines Dorffestes zu finden. Dass das "Moseldorf der Deutschherren Rachtig" seit 1975 alljährlich im Juli seine viertägige Weinkirmes mit einer Zeltveranstaltung am Moselufer feiern kann, ist zunächst dem 1974 gegründeten Vereinsring Rachtig und seinen Vorständen zu verdanken - aber auch der hervorragenden Unterstützung durch die Einwohnerschaft. In Rachtig feiert man halt gern und so geht - wie man so sagt - in Rachtig kaum ein Fest kaputt. Der Vorstand des Vereinsringes, verantwortlich für die Gesamtorganisation, die Sicherheit und das Finanzergebnis, äußerte sich sehr zufrieden über die harmonische Zusammenarbeit mit allen Vereinen und Gruppen, wie auch mit "Dorf und Kirche". So war es ein guter Gedanke, dass sich der Vereinsring bereits vor dem Fest bei allen "freiwilligen Helferinnen und Helfern" bedankte. Das zeigte sich schon beim Zeltauf- und -abbau, wo sich jeweils über 50 freiwillige Helfer einfanden. Unterstützt durch die kostenlose Überlassung von Arbeitsgeräten wie Gabelstapler, Hebefahrzeuge, LKW und Traktoren von einheimischen Unternehmen, konnten die Zeltarbeiten wesentlich erleichtert werden. Es ist die stattliche Anzahl von 300 freiwilligen Helfern mit den vielfältigen Aufgaben eines Festablaufs zu nennen, die sich vorher, während und nach der Veranstaltung einbringen und mit über 1500 Stunden das Gelingen der Veranstaltung kostenlos gewährleisten. Zurzeit ist in der Öffentlichkeit viel vom Ehrenamt die Rede. Doch was in Veranstaltungen in den Dörfern zugunsten und im Interesse der Gemeinschaft und der Vereine als die Motoren eines Dorfes geschieht, hört man wenig. Feste und Bräuche sind wichtige Funktionen in unserer sich rasch wandelnden Gesellschaft und Kultur. Das hat die Rachtiger Bevölkerung verstanden. Diese Haltung gilt es, auch für die Zukunft zu pflegen. Egon Kappes aus Zeltingen-Rachtig

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