Brauneberg investiert nur das Nötigste

Der Ausbau sämtlicher Brauneberger Straßen ist zwar abgeschlossen. Doch die Schulden, die daraus resultieren, belasten die Gemeinde nach wie vor. Vor diesem Hintergrund schmerzen steigende Umlagen, sinkende Einnahmen und vorsorglich zu bildende Wertminderungen besonders.

 Wo bereits neue Kanalleitungen verlegt sind im Brauneberger Ortsteil Hirzlei, steht demnächst die Fahrbahnerneuerung an. TV-Foto: Ursula Schmieder

Wo bereits neue Kanalleitungen verlegt sind im Brauneberger Ortsteil Hirzlei, steht demnächst die Fahrbahnerneuerung an. TV-Foto: Ursula Schmieder

Brauneberg. Brauneberg wird 2010 am strikten Sparkurs festhalten. Für Ortsbürgermeister Klaus Denzer steht fest: "Wir müssen den Ball flach halten." Immerhin drücken den Ort nach dem jahrelangen Straßenausbau 1,28 Millionen Euro Schulden (Stand 31. 12. 2009). Pro Bürger sind das 1048 Euro (Landesschnitt: 389 Euro), die noch steigen werden. Denn für die diesjährigen Investitionen werden erneut 65 500 Euro Kredit benötigt. Dabei wird nur das Wichtigste angepackt. An erster Stelle im aktuellen Haushalt stehen 170 000 Euro für den Ausbau der Straßen im Ortsteil Hirzlei. Wo bereits neue Wasser- und Kanalleitungen verlegt wurden, sollen 2010 die Fahrbahnen erneuert werden. Die übrigen Straßenabschnitte, die teils auch erstmals Bürgersteige erhalten, sollen möglichst zeitnah folgen. Das Gleiche gilt für die 65 000 Euro teure Renovierung des Hirzleier Bürgerhauses, wofür die Gemeinde auf Zuschuss hofft.

Daneben sind nur kleinere Projekte vorgesehen. So etwa 19 000 Euro für den Kulturweg Grafschaft Veldenz, ein ortsübergreifendes Vorhaben (der TV berichtete mehrfach). "Wenn wir nichts zu bieten haben, bekommen wir auch keine Gäste", sagt Denzer zur Begründung. Allerdings legt Brauneberg auch Wert auf ein gutes nachbarschaftliches Miteinander, wie 10 000 Euro Zuschuss für die Erweiterung des Kindergartens Veldenz beweisen.

Wohnmobilstellplatz wird erweitert



Denn verpflichtet ist die Gemeinde dazu nicht. Sie zahlt nur anteilige Sach- und Personalkosten des Hauses in Trägerschaft von Veldenz, Burgen und Gornhausen. Doch da Kinder aus der teils zu Brauneberg, teils zu Burgen gehören Hirzlei seit eh und je diesen Kindergarten besuchen, war die Entscheidung des Rates nicht überraschend. "Das war für uns eine Selbstverständlichkeit", betont Denzer. Schließlich beteiligten sie sich ja auch an Investitionen der ebenfalls von Brauneberger Kindern besuchten Kindergärten Mülheim und Wintrich.

Als wichtig stuft der Rat zudem die Erweiterung des Wohnmobilstellplatzes ein. Der Platz unterhalb des Lebensmittelgeschäftes wird laut Denzer sehr gut angenommen und beschert entsprechende Einnahmen. Daher soll er für 5000 Euro um fünf Stellplätze auf insgesamt 20 erweitert werden. Für weitere 4000 Euro wird der für die weitläufige Gemarkung unverzichtbare zweite Gemeindetraktor repariert.

Neben den Schulden drücken die Gemeinde laut Denzer hohe Pflichtaufgaben. "Wir haben Dinge aufgedrückt bekommen, für wie wir nichts können", nennt er die gegenüber 2009 um 50 400 Euro höheren Umlagezahlungen an Kreis und Verbandsgemeinde. Gleichzeitig muss der Ort mit 21 700 Euro weniger Einkommenssteuer rechnen und mit 57 700 Euro weniger Schlüsselzuweisungen des Landes. Insgesamt ergibt sich beim Ergebnishaushalt mit 1,37 Millionen Euro Erträgen und 1,6 Millionen Euro Aufwendungen ein Minus von rund 230 000 Euro, das 2009 noch bei 47 600 Euro lag. Hauptsächlich dafür verantwortlich sind die neuerdings zu bildenden Wertminderungen von Gemeindevermögen (Abschreibungen). Die rein rechnerischen 376 000 Euro sind eine Forderung des neuen Buchhaltungssystems "Doppik".

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