Brautschau ja — aber gemeinsam

Neben Rückblick und Ausblick war beim Neujahrsempfang in Neumagen-Dhron die Kommunalreform das Thema Nummer Eins — und zwar bei den Gastgebern, Gemeinde und Gewerbeverein "Unternehmen Neumagen-Dhron", wie bei ihren Gästen.

Neumagen-Dhron. (urs) Die Gemeinde Neumagen-Dhron hat die Weichen für die Zukunft gestellt. Neben Straßenbau und Kindergartensanierung gibt es neue Ideen wie die vom Weinschiff-Förderverein angeregte Uferbeleuchtung. Als Meilenstein der touristischen Entwicklung stufte Ortsbürgermeister Willi Herres gestern beim Neujahrsempfang der Gemeinde den Wander- und Radweg entlang der Mosel ein.

Bedeutsam seien auch der Römische Rundweg, die Verbindung von Römer- und Moselstraße und der Leienhaus-Natur-Rasenplatz. Positiv sei zudem die bis 2014 gesicherte Städtebauförderung des Landes, das aktuell 150 000 Euro bereithalte. Dennoch führt am Thema Kommunalreform für ihn kein Weg vorbei. Mit dem "Willen zur Veränderung und Anpassung" allein sei es nicht getan.

Aber sei es sicher gut, "zeitig auf Brautschau zu gehen", wobei aber die Qualität Vorrang haben sollte, so Herres. Auch Gewerbevereins-Vorsitzender Michael von Scotti sprach vom "Thema der Woche".

Vor drei Jahren habe er noch "einige Prügel einstecken müssen" für seine Ansicht. Doch nun hätten alle erkannt, dass das Land aktive Gestaltung belohne. Wichtig sei aber, die Bürger "durch breit angelegte Informationen mitzunehmen". Eher die Schulen im Blick hatte Bürgermeisterin Christiane Horsch, die versprach: "Wir werden bis zu einer möglichen freiwilligen Fusion viel Geld ausgeben für die Gemeinde."

Die Resonanz spreche aber für die Attraktivität der Verbandsgemeinde, die ihre Vorstellungen vertraglich fixieren werde. Daher werde nun abgewartet, "wer uns ein schönes Angebot macht und wo die Leute hin wollen". Die Gäste waren teils skeptisch. "Wir hätten im Moment größere Sorgen", kritisierte ein Geschäftsmann das "faule Konjunkturpaket" aus Berlin. Ein 51-jähriger Winzer bedauerte, dass Ortsbürgermeister sich in der Presse äußerten, wohin sie sich vorstellen könnten zu wechseln: "Noch sind wir eine Einheit — und ohne den Zusammenhalt wird man gar nicht die Chance haben, daraus Vorteile zu ziehen."

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