Breiter hoffen auf weitere Windräder

Breit · Der dickste Posten im Breiter Haushalt ist noch ungewiss: der noch nicht von allen Zweckverbandsmitgliedern beschlossene Umbau des Kindergartens Berglicht. Doch auch das Neubaugebiet, für das derzeit ein Bebauungsplan erstellt wird, schlägt deutlich zu Buche bei den diesjährigen Investitionen.

 Das am Ortseingang aus Richtung Talling geplante Neubaugebiet ist eines von zwei Projekten, die dem diesjährigen Haushalt der Ortsgemeinde Breit ihren Stempel aufdrücken. TV-Foto: Ursula Schmieder

Das am Ortseingang aus Richtung Talling geplante Neubaugebiet ist eines von zwei Projekten, die dem diesjährigen Haushalt der Ortsgemeinde Breit ihren Stempel aufdrücken. TV-Foto: Ursula Schmieder

Breit. Die Gemeinde Breit will sich von ihrem defizitären Haushalt nicht ausbremsen lassen. Der Ortsgemeinderat hofft auf eine kurzfristige Erschließung des schon länger geplanten Neubaugebietes am Ortseingang aus Richtung Talling. Neun oder zehn Parzellen sollen dort geschaffen werden. Laut Ortsbürgermeister Günter Klassen gibt es bereits Anfragen. Das Ziel ist, junge Familien im Ort zu behalten und sich so auch Einkommenssteuereinnahmen zu sichern.
Im Haushaltsplan 2011 sind für das Neubaugebiet insgesamt 37 500 Euro eingestellt. Ein Teil davon ist bereits bezahlt für den Bebauungsplan, der derzeit erstellt wird. Weitere 90 000 Euro sind für den Kauf von Grundstücken vorgesehen. Daneben enthält das Zahlenwerk ein weiteres Projekt, das aber noch nicht beschlossene Sache ist: 118 400 Euro für Umbau, Erweiterung und Sanierung des Kindergartens Berglicht. Wie berichtet hat Breit, eine von fünf Gemeinden des Zweckverbands Kindertagesstätte, die Entscheidung vertagt. Zugestimmt haben Berglicht und Schönberg; Neunkirchen und Büdlich müssen ebenfalls noch beraten. Der zehnprozentige Anteil, den Breit zu tragen hätte, ist daher vorbehaltlich der endgültigen Entscheidung eingestellt. Neben diesen beiden Großprojekten sind kleinere Investitionen wie restliche 7400 Euro für den Ausbau von Hof- und Neustraße vorgesehen. Unabhängig davon sind im Ergebnishaushalt, aus dem Pflichtaufgaben bestritten werden, knapp 34 000 Euro für die Erneuerung von Wirtschaftswegen berücksichtigt.
Den Kindergartenumbau mit eingerechnet summieren sich die geplanten Investitionen auf 246 000 Euro, die über einen Kredit finanziert werden sollen. Dadurch würden die Schulden von rund 288 000 Euro auf 574 000 Euro steigen. "Wir kommen daran nicht vorbei: Wenn wir etwas machen wollen, kostet es Geld", bedauerte Klassen. Er wäre daher froh, wenn Breit weitere Windkraftanlagen errichten könnte. Die jetzige beschert jährlich inklusive Wegeentschädigung 18 000 Euro. Sollten künftig Windräder auf bisher ausgeschlossenen Flächen gebaut werden dürfen, könnten sich auf Breiter Gemarkung mindestens zwei, eventuell drei zusätzliche drehen. Damit könnte Breit seinen Ergebnishaushalt sanieren, der mit 279 000 Euro Erträgen und 352 000 Euro Aufwendungen 72 980 Euro Defizit ausweist. Erheblichen Anteil daran haben rein rechnerische 33 280 Euro. Denn seit Einführung der kaufmännischen Buchführung (Doppik) sind Wertminderungen des Gemeindevermögens (Abschreibungen) zu buchen. Ebenfalls der Doppik geschuldet sind die vom Rat festgestellte Eröffnungsbilanz sowie die Schlussbilanz zum 1. beziehungsweise 31. Januar 2009. Enthalten sind sämtliche Vermögenswerte vom Wald über Gebäude und Straßen bis zu Mobiliar oder Besteck sowie alle Verbindlichkeiten. Die Bilanzsumme beträgt 2,5 Millionen Euro und enthält 1,4 Mio. Euro Eigenkapital (Vermögen minus Verbindlichkeiten). Die sich daraus ergebende Eigenkapitalquote von 56 Prozent bezeichnete Kämmerer Michael Suska als verbandsgemeindeweit "mehr als durchschnittlich". Breit rangiere unter den ersten fünf. urs

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