Bremsen statt Bleifuß

BERNKASTEL-KUES. (mbl) Die Sicherheit beim Autofahren wächst mit der Erfahrung. Um gerade jungen Autofahrern klar zu machen, welche Gefahren im Straßenverkehr lauern, veranstaltete die Berufsbildende schule in Bernkastel-Kues einen Verkehrsinformationstag.

 Rettungssanitäter demonstrieren den Schülern die Sauerstoffmessung im Blut.Foto: Marita Blahak

Rettungssanitäter demonstrieren den Schülern die Sauerstoffmessung im Blut.Foto: Marita Blahak

"Ich fahr Bleifuß, denn dann komm ich schneller an mit meinem superschnellen Feuerstuhl, dabei fühle ich mich immer so cool." Und der Text des Songs, den die Band der "Musik-AG" zu Gehör brachte, brachte auch gleich die Intention des Verkehrsinformationstag an der Berufsbildenden Schule unüberhörbar zum Ausdruck: jungen Fahranfängern, Führerscheinanwärtern oder Mitfahrern Stresssituationen im Straßenverkehr vor Augen zu führen und über eigene folgenschwere Fehler zu diskutieren. Gerade in den ersten Jahren erleben Anfänger Situationen, denen sie nicht immer gewachsen sind. Und vor allem an Wochenenden kommt es immer wieder zu folgenschweren Unfällen. Auch der Lebensraum "Schule" ist davon unmittelbar betroffen. Zahlreiche Institutionen aus den Bereichen Verkehrsrecht, Verkehrssicherheit und Unfallmedizin stellten Referenten, Helfer, Fahrzeuge und Simulatoren bereit, die durch Aufklärung und Prävention dazu beitragen sollten, Gefahren frühzeitig zu erkennen und abzuwenden. Anhand vieler Beispiele berichteten die Gesprächspartner auch hautnah aus ihrem beruflichen Alltag im Zusammenhang mit Verkehrsunfällen. Das Projekt stieß bei Schülern, Lehrern und den beteiligten Referenten auf überaus positive Resonanz. Zur Begrüßung zitierte Organisatorin Jutta Engel, pädagogische Leiterin an der BBS, den Leitgedanken eines Hubschrauberpiloten von "Christoph 10" in Wittlich: "Ich investiere gerne jede freie Minute für Aufklärung und Prävention, wenn ich mit dazu beitragen kann, dass wir ein Opfer weniger von der Straße holen müssen." Dazu wollten auch alle Beteiligten beitragen und mit den Schülern ins Gespräch kommen. Denn von den jährlich über 6800 Toten in der Bundesrepublik sind allein 1600 junge Leute. Und unter den 476 000 Verletzten sind über 110 000 Fahranfänger. Deshalb befassten sich die Schüler am Verkehrsinformationstag mit Themen wie "Alkohol und Drogen am Steuer", "Verkehrssünden - und was kommt danach". Praktische Erfahrungen beim Seh- und Reaktions- oder Alkoholtest, im Fahrsimulator und das Kennenlernen der ärztlichen Ausrüstung und Erstversorgung eines Rettungsfahrzeuges und Notarztwagens ergänzten das Programm. Außerdem konnten Interessierte bei einer Auslosung Gutscheine für ein ADAC-Sicherheitstraining in Koblenz gewinnen, wobei der Eigenkostenanteil von 16 Euro pro Teilnehmer der Förderverein der BBS trägt. "Sehr interessant und informativ", urteilten viele Schüler. "Anhand der Beispiele haben wir viel gelernt und manche werden künftig sicherlich auch vorsichtiger sein", glaubt die angehende Arzthelferin Nadine Weile. Dass etliche Beispiele abschreckende Wirkung hatten und gleichzeitig zu mehr Um- und Vorsicht ermahnten, darin waren sich Sabine und Verena sicher. "Eine sehr sinnvolle Sache", betonten die beiden, denn Schule soll auch erziehen und dazu gehöre eben auch das Thema Verkehrssicherheit.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort