Brötchen, Kaffee und geistige Kost

BERNKASTEL-KUES. Auf dem sicher steinigen Weg, Bernkastel-Kues als ganzheitlich hochwertige Ware anzubieten, sind die ersten Schritte gemacht. Die Leistungsträger scheinen mitzuziehen.

Mit dieser Resonanz hatten die Initiatoren nicht gerechnet. 60 Besucher (Gastronomen, Einzelhändler, Zimmervermieter, Normalbürger) meldeten sich zum ersten "Trend-Frühstück" an. "Wir hatten mit 20 gerechnet", sagte Martina Wolff (Entwicklungsagentur), die zusammen mit Sylvia Westermann, der neuen Leiterin des Mosel-Gäste-Zentrums, die Gesprächsleitung inne hatte. Die Resonanz war so groß, dass einigen Interessenten sogar eine Absage erteilt werden musste, weil zu einem Frühstück ohne Zeitdruck auch eine gewisse Gemütlichkeit gehört. Im Gasthaus Burkard war der Tisch reich gedeckt. Als Hauptgericht reichten die beiden Expertinnen allerdings geistige Nahrung - Ideen für die Stadtentwicklung.Wolff: Gäste wollen verführt werden

Es waren in erster Linie die Gedanken, die sie auch schon vor wenigen Tagen in der Sitzung des Ausschusses für Tourismus, Stadtentwicklung, Kultur und Kur vermittelt hatte ( TV vom 22./23., 24. und 25. Januar). Von einer Stadt also, die durch Qualität und Service überzeugt und in der die Leistungsträger in die gleiche Richtung rudern. In einer Zeit, in der "alle schon alles haben" (Wolff) müsse man die Menschen "verführen", um sie an sich zu binden. Auf einem Markt mit gnadenlosem Wettbewerb sei dies natürlich nicht einfach. Deshalb müssten die Anbieter ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit selbstkritisch hinterfragen. Dabei sollten sie nicht jedem Trend folgen, sondern nach nachhaltiger Profilierung streben. "Bernkastel-Kues muss als Ganzes wahr genommen werden", sagte Sylvia Westermann. "Wer von Ihnen glaubt, etwas Besonderes anzubieten?", fragten die beiden in die Runde. Nur drei der Gäste meldeten sich. "Wir bieten eine große Palette moselländischer Gerichte an", sagte Petra Grommes (Gasthaus Moselblümchen) dem Trierischen Volksfreund . "Wir bieten acht Ferienwohnungen mit teilweise mehreren Schlafzimmern an", erläuterte Angelika Radtke. Michaela Mast füllt den Gästen ihrer Ferienwohnung auf Wunsch vor der Ankunft den Kühlschrank. Kleine Gesten erhalten die Freundschaft und bringen Kunden. Das merken auch Petra und Reiner Lörsch (Geflügelhaus Hahnenkamm). Sie legen vor den Saison bei den Zimmervermietern Gutscheine aus, mit denen die Gäste sich bei einem Lokalbesuch auf ein Freigetränk freuen dürfen. Petra Lörsch: "Zum Dank laden wir dann am Jahresende die Vermieter zum Essen ein." Das "Trend-Frühstück" fiel bei den Teilnehmern auf fruchtbaren Boden. "Solch eine Veranstaltung ist gut", sagte Conny Hansen (Café Hansen). "Dann sehen die Vertreter unterschiedlicher Branchen, dass sie auch Gemeinsamkeiten haben." "Es geht darum, Schwächen und Stärken aufzuzeigen", sagte Hotelier Dieter Kettermann. "Wir müssen an einem Strang ziehen." Sylvia Westermann und Martina Wolff wollen bis zum Saisonbeginn noch zwei oder drei ähnliche Veranstaltungen anbieten. Während der Saison sei es dann schwierig, die Leistungsträger an einen Tisch zu bekommen. Im November soll aber eine Fortsetzung folgen.

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