Bruch beeindruckt auch die Landesjury

Bruch · Rund 120 Dorfbewohner haben am Montag die Jury des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" in Bruch begleitet. Welchen Platz der Ort beim Landesentscheid belegt, wird im Oktober bekanntgegeben.

 Lob für den Umgang mit der Geschichte: Burg Bruch, gebaut im 13. Jahrhundert, ist heute ein Gästehaus. TV-Foto: Sebastian Gubernator

Lob für den Umgang mit der Geschichte: Burg Bruch, gebaut im 13. Jahrhundert, ist heute ein Gästehaus. TV-Foto: Sebastian Gubernator

Bruch. Nur sechs Stunden haben die Brucher gebraucht, um eine provisorische Brücke über die Salm zu schlagen. Die Bäume, aus denen sie gezimmert wurde, hat Günter Esch selbst aus dem Wald geholt. Er ist Beigeordneter des 460-Seelen-Dorfes und weiß: Auch auf solche Details kommt es an, wenn man die Landesjury von "Unser Dorf hat Zukunft" überzeugen will.
Dieser Wettbewerb ist momentan das Gesprächsthema Nummer eins in Bruch. Im Mai hat der Ort den ersten Platz im Kreis Bernkastel-Wittlich belegt, im Juni setzte er sich auch auf Gebietsebene durch. Und das bedeutet: Bruch könnte als schönstes Dorf in Rheinland-Pfalz ausgezeichnet werden. Um diesen Titel kämpft es derzeit mit 22 anderen Ortsgemeinden.
Nun hat sich die Landesjury in Bruch umgesehen. Zwei Stunden liefen ihre Mitglieder durch den Ort und machten an verschie denen Stationen Halt. Burg Bruch und die Ölmühle gehörten ebenso dazu wie der Schmetterlingsgarten und der Kinderspielplatz. Mit etwas Glück kann Bruch beim Landesentscheid 2500 Euro gewinnen. Doch darum geht es gar nicht, sagt Ortsbürgermeister Fritz Kohl: "Das Geld interessiert uns wenig. Es geht um das hier!"
"Das hier", das sind die Leute im Ort, es sind die Dorffeste und die historischen Häuser, es ist das außergewöhnliche Bürgerengagement, auf das Fritz Kohl sehr stolz ist. Es sind Dinge, die auch der Jury auffallen. "Ich habe viel Interessantes erfahren und gesehen", sagt Jury-Mitglied Jürgen Köstel. Er und seine Kollegen loben besonders die Maßnahmen zur Dorferneuerung, die Beschäftigung mit der Brucher Geschichte und den Einsatz der Bürger.
Welchen Platz Bruch bei dem Wettbewerb belegt, wird am 28. Oktober bekanntgegeben. Dann nämlich findet in Mainz die Siegerehrung statt. Dazu eingeladen ist Bruch auf jeden Fall schon jetzt.
Ihre Holzbrücke werden die Brucher übrigens wieder von der Salm entfernen müssen - wegen der Hochwassergefahr. Zerstört wird sie jedoch nicht. "Wir werden sie irgendwo lagern", sagt Günter Esch und fügt optimistisch hinzu: "Wir hoffen, dass wir sie 2013 für den Bundesentscheid wieder brauchen."

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