Brucher warten seit Jahren auf Radweg nach Dreis

Bruch · Weiterhin keinen Anschluss an das Radwegenetz haben die Brucher. Vor 2014 wird sich das auch nicht ändern. Ob der Anschluss an den Maare-Mosel-Radweg überhaupt möglich ist, kann derzeit niemand sagen.

Bruch. Der Weg ist das Ziel der Brucher. Seit 20 Jahren - sagt Oberbürgermeister Fritz Kohl - will die Gemeinde, dass ein Radweg zwischen dem Burgort und Dreis gebaut wird. Dafür sieht der zuständige Landesbetrieb Mobilität jedoch erst mittelfristig eine Chance.
Zu gefährlich für Familien


Ein wenig ist es so wie mit der Autobahn 1 in der Vulkaneifel. Auf der Verbindungsstrecke für Radler zwischen dem Kylltalradweg und dem Maare-Mosel-Radweg klafft eine rund sechs Kilometer lange Lücke. Dass diese geschlossen werden soll, bestreitet eigentlich niemand. Auch nicht das Land, das viel Geld für Radwege in der Region ausgegeben hat - unter anderem für den Maare-Mosel-Radweg zwischen Daun und Lieser sowie für den Kylltalradweg zwischen Losheimer Graben und Trier.
Im Landesstraßen-Bauprogramm 2009/2010 waren für den Lückenschluss bei Bruch Baukosten in Höhe von 105 000 Euro eingeplant. Doch es gab Schwierigkeiten bei der Planung. Und so geschah erst einmal nichts.
Nun werden die Karten neu gemischt: Der rund 2,5 Kilometer lange Weg soll südlich der L 50 verlaufen und durch Bruch selbst führen. "Das war immer unser Wunsch, damit die Radfahrer auch in den Ort kommen", sagt Kohl. Hans Michael Bartnick, Sprecher des LBM Trier, geht davon aus, dass die Planungen bis Ende 2013 abgeschlossen werden können. Danach kann gebaut werden. Den Radweg-Planern und den Bruchern bereitet dann noch das fehlende und rund vier Kilometer lange Stück zwischen Bruch und Dreis Kopfzerbrechen. "Über die L 50 entlang der Salm können keine Familien mit Kindern fahren", sagt der Ortsbürgemeister. "Das ist wegen der Streckenführung und der gefahrenen Geschwindigkeiten zu gefährlich." Eine Alternativroute könnte aus dem Tal heraus über die Höhen oberhalb des Flusses geführt werden. "Das wird nicht angenommen", sagt der Oberbürgermeister von Bruch und verweist auf das Teilstück des Kylltalradwegs bei Wilsecker. Dort geht es ebenfalls steil bergauf. So steil, dass für Radfahrer einschlägige Seiten im Internet die Möglichkeit des Bahntransfers vorschlagen, um die Steigung zu umgehen.
Einen neuen Radweg im Tal der Salm aber hält der Landesbetrieb für problematisch. Dieser sei aus ökologischer und wasserrechtlicher Sicht noch anspruchsvoller als das Stück zwischen Binsfeld und Bruch. Deshalb rechnet Bartnick damit, dass der Lückenschluss wohl erst mittelfristig umsetzbar ist. "Das kann bedeuten, dass es noch einmal 20 Jahre dauert", befürchtet Fritz Kohl.

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