Longkamp. Die Kernaussage einer Bürgerversammlung in Longkamp ist klar: Rund um den Ort wird sich in den nächsten fünf Jahren viel verändern. Die Bürger müssen sich auf größere Erdbewegungen einstellen und in den nächsten Monaten auch auf zunehmenden Baustellenverkehr.
In zwei bis drei Wochen wird mit dem Bau einer Brücke unterhalb von Longkamp in Richtung Bernkastel-Kues begonnen. Dort wird die alte B 50 künftig auf dieser Brücke über die B 50 neu führen, erläuterte Horst Lörsch, Graacher Baubüroleiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Trier. Er ist zuständig für den Streckenabschnitt ab dem Hochmoselübergang über die Graacher Schanzen bis kurz hinter Longkamp und Kommen. Auf der Hunsrücker Seite sollen 88 Millionen Euro des gesamt 330 Millionen Euro teuren Großprojektes, das Eifel und Hunsrück verbinden wird, verbaut werden. Während der Arbeiten am künftigen Anschluss Longkamp soll der Verkehr nach Bernkastel weiterfließen, wie Lörsch vor etwa 80 Bürgern versicherte. Die Baustellenfahrzeuge müssen dafür noch durch Longkamp fahren, weil die neue B 50-Trasse ja noch nicht zur Verfügung steht.
Unklarheit über Tempolimits

Der Bau einer zweiten Querung der B 50 neu oberhalb von Lonkamp (Anschluss Kommen) ist für 2012/2013 geplant. Auch dort wird die alte Trasse über die neue geführt. Der Knoten erhält vier Anschlüsse - je zwei Auf- und Abfahrten. Der Anschluss Longkamp Richtung Bernkastel erhält wegen der schwierigen Topografie nur drei Anschlüsse. Von Bernkastel kommend ist eine Abfahrt in den Ort nur über den Anschluss Kommen möglich.
Eine längere Vollsperrung wird laut Lörsch 2013 erforderlich, wenn der Bau des Anschlussknotens der B50-neu-Strecke nach Bernkastel beginnt. Dann wird es gravierende Veränderungen unterhalb der Gemeinde geben. Im Bereich der Serpentinen nach Bernkastel wird es auf Höhe des dortigen Parkplatzes große Aufschüttungen geben. Lörsch schätzt, dass für diesen Anschluss 15 000 bis 16 000 Tonnen Erdmassen aufgeschüttet werden müssen. Die Baufahrzeuge werden dann aber schon über die neue B 50-Trasse fahren.
Noch in diesem Herbst beginnt der Ausbau eines Wirtschaftsweges nach Monzelfeld. Der derzeit unbefestigte Weg wird die Gemeinden erstmals direkt verbinden, erklärte Wolfgang Wagner vom Verband der Teilnehmergemeinschaften (VTG). Das vorausgegangene Flurbereinigungsverfahren Longkamp-Kommen betreut das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel. Laut Mitarbeiter Torben Alles bearbeitet die Behörde die dazu eingegangenen Widersprüche. Ein zweiter Wirtschaftsweg, der ausgebaut wird, ist der Selmsweg zwischen Longkamp und Kommen. Die Wege sollen den Baustellenverkehr weitgehend um die Dörfer herum lenken. Die Arbeiten beginnen laut Wagner Mitte September.
Ob während der Bauarbeiten eine Geschwindigkeitsbeschränkung im Ort ausgeschildert wird, steht noch nicht fest. Bei einem kürzlichen Ortstermin sahen das Ordnungsamt Bernkastel-Kues sowie LBM und Polizei dafür zwar keine Notwendigkeit. Nach Auskunft der Verbandsgemeindeverwaltung wurde entsprechend einem Gemeinderatsbeschluss aber nur das allgemeine Verkehrsaufkommen geprüft. Etwaige künftige Beeinträchtigungen seien nicht berücksichtigt worden.

Infos: Der Landesbetrieb Mobilität informiert über den aktuellen Stand der Arbeiten im Zusammenhang mit dem Bau der B 50 neu und des Hochmoselübergangs im Internet: www.hochmoseluebergang.rlp.de/visualisierung.html. urs