Brückenschlag in Thalfang: Bundesstraße gesperrt

Thalfang · Ein großes Projekt der Hochwald-Nahrungsmittelwerke in Thalfang wird am Sonntag den Verkehr auf der Hunsrückhöhenstraße lahmlegen. Das Unternehmen, das sein Werk für 7,5 Millionen Euro vergrößert, baut eine Brücke über die Straße, um Werkteile miteinander zu verknüpfen.

Thalfang. Sie ist 80 Meter lang und vier Meter breit: die Brücke, die sich ab kommender Woche bei den Hochwald-Nahrungsmittelwerken über die Hunsrückhöhenstraße spannen wird. Sie soll das bestehende Werk mit einer im Bau befindlichen Lagerhalle verbinden. Aufgestellt wird die Brücke am morgigen Sonntag. Die Hunsrückhöhenstraße wird deshalb an dieser Stelle von 8 bis 12 Uhr gesperrt. Der Verkehr wird über den Thalfanger Kreisel und den Ortsteil Bäsch umgeleitet. "Der Tag wurde ausgewählt, weil die Straße dann am wenigsten befahren ist", sagt Kathrin Lorenz, Pressesprecherin des Unternehmens. Brücke und Lagerhalle sind die Kernteile einer mehr als 7,5 Millionen Euro teuren Erweiterung des Milchwerks. Das ist laut Lorenz eine der größten Investitionen der vergangenen Jahrzehnte am Thalfanger Standort, an dem rund 300 Mitarbeiter beschäftigt sind.
Produziert wird dort vor allem Kondensmilch, fast ausschließlich für den Export. Thalfanger Milch geht vor allem ins europäische Ausland, aber auch nach Afrika und in den arabischen Raum.
In der neuen 5000 Quadratmeter großen Lagerhalle - sie ist fast so groß wie ein Fußballfeld - können mehr 33 Millionen herkömmliche Kondensmilchdosen gelagert werden. Das entspricht einer Menge von 5,6 Millionen Litern dieses Produkts, hergestellt wiederum aus 10 Millionen Litern Rohmilch.
Die Hochwald-Werke setzen zurzeit auf Internationalisierung und Wachstum. Im vergangenen Jahr wurde die Käseproduktion im hessischen Hünfeld erweitert. Mitte dieses Jahres startete eine Werkserweiterung im niederländischen Bolsward.
Die Hochwald Nahrungsmittel-Werke GmbH gehört zu den größten Milch verarbeitenden Unternehmen in Deutschland. Mit 2 Milliarden Kilogramm Milch, die im vergangenen Jahr in die Produktion eingeflossen sind, und 1,163 Milliarden Euro Umsatz belegt das Unternehmen Platz drei hinter dem neuen Deutschen Milchkontor (Humana und Nordmilch) und Müller Milch.
Mit acht Produktionsstandorten in Deutschland, darunter Kaiserslautern, Erfstadt in Nordrhein-Westfalen und Weiding in Bayern sowie einem Standort in den Niederlanden deckt Hochwald das gesamte Spektrum an Milchprodukten ab. In Meppen werden zudem Würstchenkonserven hergestellt. Basis der Hochwald-Gruppe ist eine traditionelle Genossenschaft. Unter ihrem Dach bündelt sie bekannte Marken wie Bärenmarke, Lünebest und Glücksklee. Der Konzern hat rund 5800 Milchlieferanten und 1600 Mitarbeiter.

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