Brüssel fordert Nachweis beim Viehtransport

Um Änderungen beim Tier-transport und Impfungen gegen die Blauzungen-Krankheit ging es bei derjüngsten Tagung des Kreisbauernverbands. Diskussionen gab es beim Thema "Jagdverpachtung".

 Veterinärrätin Ulrike Lenhard erklärt den Landwirten, welche Papiere sie künftig benötigen. TV-Foto: Bianca Weber

Veterinärrätin Ulrike Lenhard erklärt den Landwirten, welche Papiere sie künftig benötigen. TV-Foto: Bianca Weber

Manderscheid. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau (Kreisverband Bernkastel-Wittlich) hat bei seiner Aschermittwochstagung im Manderscheider Kurhaus über Gesetzesänderungen gesprochen, die dieses Jahr auf Landwirte zukommen. Rund 50 Landwirte informierten sich bei Ulrike Lenhard, Veterinärrätin bei der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, zur neuen Tierschutz-Transport-Verordnung. Dabei geht es um zwei Bescheinigungen, die Landwirte künftig benötigen: eine Transporteur-Zulassung und einen Befähigungsnachweis. Ausgestellt werden sie, wenn Transportmittel der Landwirte und deren Sachkunde zufriedenstellend geprüft wurden. "Wir haben alle eine gute Ausbildung", sagte ein Bauer und machte seinem Zorn über die Auflagen aus Brüssel Luft. Für Manfred Zelder, den Kreisvorsitzenden des Verbands, ist das letzte Wort noch nicht gesprochen: "Das Gesetz ist noch nicht ausgereift und unser Verband klagt dagegen." Lenhard sprach ebenfalls über Pläne, die es für Impfungen gegen die Blauzungen-Krankheit gibt. Diese hatten unter anderem rheinland-pfälzische Landwirte im vergangenen Jahr hart getroffen. "Vorgesehen ist, alle Schafe zu impfen und Jungrinder", sagte Lenhard. Der Impfstoff werde momentan entwickelt. Impfungen und Transport-Bestimmungen sind nicht das einzige, das in diesem Jahr auf die Landwirte zukommt. Wolfram Klawonn vom Landesuntersuchungsamt erläuterte, welche Pläne es gibt, die sogenannte "Bovine Virusdiarrhoe/Mucosal Disease", eine Virusinfektion von Rindern, zu bekämpfen. Missbildung und Tod können zwei Folgen der Krankheit sein. "Das ist verdammt viel, was wir umsetzen sollen", sagte Zelder.Ärger entlud sich beim Thema Jagdpacht. Oft wird die Schwierigkeit der Verpachtung auf Maisfelder für Biogasanlagen zurückgeführt. Denn Pächter müssen Schadenersatz zahlen, wenn Tiere die Anlagen verwüsten (der TV berichtete). Die Bauern wehren sich, Schuld an der Verpachtungsmisere zu sein. Es gebe viele Gründe, warum Jagdreviere heute schwerer zu verpachten seien, sagte Zelder. Einer sei sicherlich, dass sich Jäger nicht für viele Jahre verpflichten wollten, sagte ein Landwirt. Sein Vorschlag: "Lassen wir die einheimischen Jäger gegen einen angemessenen Tarif jagen, wenn das Revier nicht zu verpachten ist." Wichtig ist, dem Problem an zu viel Wild "Herr zu werden", sagte Zelder. "Wir wollen dabei mit den Jägern zusammenarbeiten."

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