Wittlich. 70 000 Bürger haben allein im Saarland bereits die Resolution zur Abschaltung des Atomkraftwerks im französischen Cattenom unterschrieben. Auch in Luxemburg und der Region Trier werden Unterschriften gesammelt. Viele kommunale Gremien haben die Resolution bereits verabschiedet, darunter die Stadträte von Trier und Bitburg, der Kreistag Trier-Saarburg und der Morbacher Gemeinderat.
Gegen Cattenom sind sich nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima alle einig - auch im Kreistag Bernkastel-Wittlich. Die drei Beschlussanträge, die zu diesem Thema von Linken, VBB und SPD eingegangen waren, wurden zu einem zusammengefasst. Alle Abgeordneten stimmten dafür.
Die Resolution richtet sich an die Landes- und die Bundesregierung, an den Interregionalen Parlamentarierrat, den Regionalrat Lothringens und das Europäische Parlament. Die Resolution soll zudem als offener Brief an französische Medien gesendet werden. In dem Papier steht, dass der größtmögliche anzunehmende Unfall in dem japanischen Kraftwerke zeige, dass Atomkraft nicht beherrschbar und mit unverantwortbaren Risiken verbunden sei.
710 Zwischenfälle in 20 Jahren

Bettina Brück (SPD) erinnerte in der Kreistagssitzung daran, dass Cattenom 80 Kilometer Luftlinie entfernt sei und es dort in 20 Jahren 710 Zwischenfälle und Unfälle gegeben habe. Geplant sei, die Laufzeit des etwa 30 Jahre alten Kraftwerks um 40 Jahre zu verlängern.
Um Unterschriften der Bürger zu sammeln, liegt die Resolution im Foyer der Kreisverwaltung aus und kann auf der Internetseite der Verwaltung auch heruntergeladen werden.
Der Antrag der SPD, eine Informationsfahrt zum Kraftwerk zu unternehmen, wurde mehrheitlich abgelehnt. Die Meinung der Kommunalpolitiker sei klar, die Fahrt überflüssig, hieß es. mai