Bürger sparen am Müll

Bernkastel-Wittlich · Was bei der Müllabfuhr landet, ist vor allem Restmüll und Altpapier. Häufiger als zwölf Mal im Jahr stellen die Bürger ihre Tonne aber immer seltener vor die Tür. Und auch die Menge des Restmülls ist im Vergleich zu 2010 um 305 Tonnen gesunken.

Bernkastel-Wittlich. Aus den Augen, aus dem Sinn. Doch ganz so leicht ist das Geschäft mit dem Müll nicht, das zeigt der Blick auf die Müllgebühren. Der ist im Kreis in den vergangenen Jahren erfreulicher geworden - oder zumindest weniger unerfreulich.
Insgesamt stehen gut 43 000 Mülltonnen im Kreis. In den Jahren 2006 bis 2008 wurden für die Leerung eines 120-Liter-Behälters jährlich 119,50 Euro fällig, aktuell sind es 97,20 Euro. Für 1100 Liter werden nur noch 750,60 Euro fällig, 163,40 Euro weniger als vor fünf Jahren. Wie das kommt? Der Kreis muss weniger für die Entsorgung des Mülls zahlen, seit er in der mechanisch-biologischen Trocknungsanlage in Mertesdorf getrocknet wird. Der Betrieb Abfallwirtschaft des Kreises erwirtschaftet Gewinne, und die werden an die Bürger weitergegeben - mit sinkenden Gebühren. Wie viel die Bürger von Eckfeld bis Rivenich zahlen müssen, hängt von der Zahl und Größe der Restmülltonnen ab, die sie benutzen.
Wer diese häufiger als zwölf Mal im Jahr vor die Tür stellt, muss extra zahlen. 2008 flatterten den Bürgern noch insgesamt Gebührenbescheide über 1,2 Millionen Euro ins Haus für die Mülltonnen, die zusätzlich abgeholt wurden. Die Summe ist seitdem kontinuierlich gesunken und beträgt aktuell 890 685 Euro. Im vorigen Jahr waren es noch knapp 20 000 Euro mehr.
Allerdings sind die Zahlen nicht direkt vergleichbar, weil häufiger kleine Abfallbehälter genutzt werden. Und die sind eben schneller voll und müssten häufiger rausgestellt werden. Zudem sind auch in diesem Bereich die Gebühren gesunken. Eine Zusatzentleerung für eine 80-Liter-Tonne kostet heute 2,95 statt 3,60 Euro (2006 bis 2008), bei 1100 Litern fallen 34,60 statt 43 Euro an. Aber sollten die Gebühren hier nicht konstant bleiben, um zu verhindern, dass die Müllberge steigen?
Nein, der Kreis darf mit den Gebühren keinen Gewinn machen.
Die aktuellen Gebühren basieren auf einer Rechnung, die für drei Jahre aufgestellt wurde: 2011 bis 2013. Dann wird geschaut, ob die Gebühren gleich bleiben, erhöht oder gesenkt werden - also für das Jahr 2014.Extra

Kaum Änderungen gab es im Vergleich zu den Vorjahren bei den Müllmengen, die im Kreis eingesammelt wurden: 19 618 Tonnen Restmüll, 2161 Tonnen Restsperrmüll, 2801 Tonnen Holzsperrmüll, 449 Tonnen Elektroschrott, 10 892 Tonnen Altpapier und 64 Tonnen Problemmüll. 2011 wurden 305 Tonnen weniger Restmüll produziert als 2010. uq

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