Bürgerinitiative kämpft für Tempo 30

Die Aufforderung der Kreisverwaltung, die Tempo 30-Anordnung für PKW in Hetzeraths Hauptstraße aufzuheben, stößt vor Ort beim Initiator der "Bürgerinitiative für ein lebenswertes Hetzerath" und beim Ortsbürgermeister auf Kritik.

 Für PKW gilt auf Anordnung der Kreisverwaltung wieder Tempo 50 in der Hetzerather Ortsdurchfahrt. TV-Foto: Marion Maier

Für PKW gilt auf Anordnung der Kreisverwaltung wieder Tempo 50 in der Hetzerather Ortsdurchfahrt. TV-Foto: Marion Maier

Hetzerath. "Ich bin entsetzt." So kommentiert Markus Lorenz, Initiator der "Bürgerinitiative (BI) für ein lebenswertes Hetzerath", die jüngste Entscheidung der Kreisverwaltung zu Hetzeraths Hauptstraße (der TV berichtete). Die Behörde hat die Anordnung für Tempo 30 im Abschnitt zwischen Kreisel und Kirche für PKW abgelehnt und lediglich für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen akzeptiert.

Lorenz: "Tempo 30 würde keinem schaden, der in seinem Kraftfahrzeug sitzt und den Ort durchquert, sondern würde uns Bürgern, die wir auch Menschen sind, ein Stück Lebensqualität zurückbringen… Wir als Bürgerinitiative werden weiterhin kämpfen, und wenn wir nach Mainz vor den Landtag ziehen müssen!"

Die Bürgerinitiative mit bislang neun Mitgliedern und einigen Unterstützern will Tempo 30 für alle Fahrzeuge in der gesamten Ortsdurchfahrt durchsetzen. Außerdem setzt sie sich für ein Durchfahrverbot für LKW ab 7,5 Tonnen ein.

An der Entscheidung der Kreisverwaltung entlädt sich Lorenz' Frust über den Ausbau der Ortsdurchfahrt und den damit verbundenen Versprechen der Planer. Lorenz: "Der Ausbau für drei Millionen Euro sollte uns Verkehrsberuhigung bringen. Er hat aber stattdessen lediglich mehr Lärm, Schmutz und Gefahren mit sich gebracht. Es ist lächerlich, wie unsere Steuergelder verschwendet werden."

Lorenz weist daraufhin, dass die Tempo-30-Regelung für LKW vor dem Ausbau auch für die gesamte Ortsdurchfahrt gegolten habe. "Ist das plötzlich nicht mehr erforderlich?", fragt er provokativ. Nach wie vor werde in der Ortsdurchfahrt zu schnell gefahren. Die Verengung der Straße habe dazu geführt, dass die Laster die Gehwege oft mitnutzen. Dies führe zur Gefährdung der Fußgänger und dazu, dass bereits Stücke aus den Kanten der von den Bürgern mitbezahlten Gehwege herausgebrochen seien.

Die Lärmbelastung lasse ihn morgens ab 5.30 Uhr nicht mehr schlafen, sagt Lorenz. Verstärkt werde diese Belastung dadurch, dass die Straße beim Ausbau auf der Seite mit den geraden Hausnummern näher an die Häuser verlegt worden sei.

Auch Ortsbürgermeister kritisiert Entscheidung



Auch Ortsbürgermeister Otmar Mischo ist nicht einverstanden mit der Entscheidung der Kreisverwaltung. Wie der Bürgermeister der VG, Christoph Holkenbrink, sieht auch er einige Gefahrenpunkte in der Ortsdurchfahrt, die die vom Rat geforderte Tempobeschränkung auf 30 Stundenkilometer seiner Meinung nach rechtfertigen würden. Er nennt die Radlerquerungen und den Zebrastreifen, an dem vor Jahren ein Kind angefahren wurde.

Mischo will das Thema in der nächsten Ratssitzung am 9. März bereden.

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