Bürgerinitiative will weiter für Nationalpark werben

Hattgenstein · Große Resonanz fand das jüngste Treffen der Bürgerinitiative (BI)Pro Nationalpark Hunsrück: Mehr als 50 Personen konnte BI-Sprecher Ulrich Sommer im Hattgensteiner Gemeindehaus begrüßen.

Hattgenstein. Einen Überblick über den Stand der Entscheidungsfindung in Sachen Nationalpark hat Referent Harald Egidi vom Umweltministerium beim Treffen der Bürgerinitiative Pro Nationalpark Hunsrück gegeben. Er skizzierte einen groben Zeitplan.
Zurzeit werden in zahlreichen Arbeitskreisen in Mainz Vorbereitungen getroffen, um das kommunale Eckpunktepapier, das Ende Mai den Ressortministerinnen von Rheinland-Pfalz und des Saarlandes überreicht werden soll, mit den Vorstellungen der beiden Landesregierungen zusammenzuführen. Beabsichtigt ist, noch im Sommer der Region ein Gesamtkonzept vorzulegen. Bei Zustimmung könnten dann im Spätjahr die Arbeiten für den formalen Ausweisungsprozess beginnen.
Ferner wies Egidi auf anlaufende Projekte hin und betonte, dass die Landesregierung einen Förderschwerpunkt in der künftigen Nationalparkregion als Modell für einen demografisch und wirtschaftlich gebeutelten Raum setzen wolle.
In der ausgiebigen Diskussion wurde deutlich, dass die Verpflichtung, bis 2020 zehn Prozent der Staatswaldfläche langfristig sich selbst zu überlassen, in Rheinland-Pfalz nur durch einen Nationalpark kostengünstig in den nur noch verbleibenden sieben Jahren erreicht werden kann. Die alternativ diskutierte Erreichung dieses Ziels durch Schaffung vieler kleiner Naturschutzgebiete würde mehr Ressourcen und Geld verbrauchen, hieß es.
Thema von Examensarbeiten


Die Bürgerinitiative will sich weiter in den Gestaltungsprozess einbringen und auf allen Ebenen zur sachlichen Information beitragen und dafür Informationsmaterial entwickeln. In Kooperation mit den geprüften Natur- und Landschaftsführern will man Wanderungen im potenziellen Nationalpark anbieten, bei denen die Teilnehmer sich zu allen Fragen informieren und darüber diskutieren können. Auf Vorschlag von Alt-Landrat Ernst Theilen will sich die BI dafür einsetzen, dass für die künftige Nationalparkregion über Länder- und Kreisgrenzen hinweg ein einheitliches Werbungs- und Vermarktungskonzept entsteht.
Unterstrichen wurde, dass ein Nationalpark für die örtlichen Gastronomiebetriebe, aber auch für die Ferienparks im Hambachtal und am Bostalsee ein neues Marketinginstrument werden kann.
Für den Fall einer positiven Entscheidung bereitet die BI die Gründung eines Fördervereins vor. Zudem werden sich zwei Studierende aus dem hiesigen Raum in ihren Staatsexamensarbeiten mit dem Nationalpark im Hunsrück beschäftigen. red

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