Bürgermeister Dellwo tritt zurück

Thalfang · Hans-Dieter Dellwo hat angekündigt, dass er sein Amt als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Thalfang aus gesundheitlichen Gründen zum März 2013 niederlegt. Die Kommunalpolitiker, die mit ihm zusammengearbeitet haben, bedauern diesen Schritt.

 Diese Treppe wird er maximal noch acht Monate als Verwaltungschef erklimmen: Hans-Dieter Dellwo vor dem Rathaus. TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Diese Treppe wird er maximal noch acht Monate als Verwaltungschef erklimmen: Hans-Dieter Dellwo vor dem Rathaus. TV-Foto: Archiv/Marion Maier

Thalfang. 23 Jahre ist er Verbandsgemeindebürgermeister gewesen, nun hat Hans-Dieter Dellwo angekündigt, sein Amt vorzeitig niederzulegen. Zum 1. März 2013 tritt der Thalfanger Verwaltungschef aus gesundheitlichen Gründen ab, wie er gestern in einer Pressemitteilung informierte.
Er habe dann sein Pensionsalter erreicht, sagte Dellwo. Er wolle einen guten Übergang für die Verbandsgemeinde finden und das brauche Zeit, deshalb habe er den Rücktritt bereits jetzt angekündigt. "Die Entscheidung ist mir sehr, sehr schwer gefallen", betont Dellwo, der der dienstälteste Bürgermeister im Kreis Bernkastel-Wittlich ist. Dellwo wurde 1989 erstmals gewählt und erreichte bei zwei Wiederwahlen je mehr als 80 Prozent der Stimmen.
"Ich war immer mit Herz und Leidenschaft Bürgermeister", sagt der 64-Jährige. Es habe ihm viel Freude bereitet, das Geschehen in der Gemeinde zu gestalten. "Aber die Gesundheit geht vor." Dellwo dankt allen Bürgern der Verbandsgemeinde sowie den Kommunalpolitikern der VG für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen 23 Jahren. Er habe immer ein gutes Verhältnis zu allen Fraktionen und Beigeordneten gehabt, sagt er.
Regulär wäre Dellwo noch bis 2015 im Amt gewesen. Nun sei es Aufgabe der vor wenigen Wochen gewählten Beigeordneten Vera Höfner, die Wahl eines Nachfolgers zu organisieren, sagte Dellwo. Er verweist dabei aber auf die Kommunalreform. Denn es ist unklar, ob die VG im kommenden Jahr noch existiert. Das Land hatte sie aufgefordert, zu fusionieren.
Doch die Thalfanger haben keinen passenden Partner in der Freiwilligkeitsphase gefunden. Anfang 2013 will die Landesregierung nun verkünden, was mit den Verbandsgemeinden, die trotz Aufforderung nicht fusioniert haben, geschieht.

Stimmen zu Dellwos Rücktritt:
SPD-Fraktionsvorsitzender Detlef Jochem: "Wir bedauern den Rücktritt sehr, aber es ist zu akzeptieren. Die Gesundheit eines Menschen geht über alles und er hat sich sicherlich sehr lange Gedanken darüber gemacht. Wir hatten immer eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Herrn Dellwo. Es ist schade, dass er geht."
CDU-Fraktionsvorsitzender Winfried Welter: "Wir haben es mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen. Wir haben aber Verständnis für die angeschlagene Gesundheit von Herrn Dellwo. Wir sind alle noch schockiert von dem Schritt, gerade in der schwierigen Situation, in der sich die VG im Hinblick auf die Kommunalreform befindet. In der Fraktion werden wir nun die weiteren Schritte beraten, wollen jedoch abwarten, inwieweit die Vorgaben des Landes bezüglich einer Zwangsfusion greifen."
FDP-Fraktionsvorsitzender Werner Breit: "Wir bedauern, dass er sein Amt niederlegt, wir haben damit nicht gerechnet. Aber die Gesundheit ist das höchste Gut des Menschen, das müssen wir respektieren. Ich sehe es sehr positiv, dass Herr Dellwo noch acht Monate im Amt bleibt und eine Zeitspanne da ist, in der man sich in Ruhe Gedanken machen kann."
FWG-Fraktionsvorsitzender Richard Pestemer: "Er hat gesundheitliche Gründe angegeben und das muss man respektieren. Wir müssen nun nach vorne blicken und sind verpflichtet, mit einem Bürgermeister auf Abruf gemeinsam die Leitung zu übernehmen. Was die Kommunalreform angeht, plädiere ich nun dafür, die Bürgerentscheide zu respektieren und sobald es möglich ist, nach Hermeskeil zu wechseln."
Dietmar Jäger, seit 23 Jahren Ortsbürgermeister von Heidenburg: "Der Rücktritt überrascht mich. Ich habe immer total vertrauensvoll mit ihm zusammengearbeitet. Ich könnte mir keine bessere Zusammenarbeit vorstellen, auch wenn wir hier und da kommunalpolitisch unterschiedlicher Meinung waren. Herr Dellwo ist so ein gradliniger, fairer und kämpferischer Mensch."
Martin Steinmetz, Personalratsvorsitzender der VG-Verwaltung: "Die Mitarbeiter sind geschockt, bringen aber auch Verständnis für den Schritt auf, den er sicherlich nicht leichten Herzens gegangen ist. Herr Dellwo hat ein sehr gutes Verhältnis zum Personal und auch zum Personalrat. Er steht in sehr engem Kontakt zu seinen Mitarbeitern."

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