Bürgermeister zieht seinen Hut zwei Mal

Der Weihnachtsmarkt in Bernkastel-Kues endet am Sonntag. Es ist wie meistens. Die Atmosphäre ist einmalig. An den Wochenenden läuft die Stadt über, in der Woche dürften ruhig einige Besucher mehr kommen.

Bernkastel-Kues. Der Weihnachtsmarkt ist ein bedeutender Faktor im Jahres-Rhythmus der Stadt Bernkastel-Kues. Den finanziellen Aufwand bezifferte Stadtbürgermeister Wolfgang Port in der Sitzung des Stadtrates auf annähernd 100 000 Euro. Das Stadtoberhaupt zieht seinen Hut vor der Leistung des Werbekreises, der den Weihnachtsmarkt seit 30 Jahren auf die Beine stellt. Die Stadt beteilige sich an den Werbekosten, helfe beim Auf- und Abbau der Häuschen durch den Einsatz von Mitarbeitern des Bauhofs und bezahle die Weihnachtsbeleuchtung (circa 15 000 Euro). Die Deutschlandtouristik habe einen Film gedreht und erwähne den Markt in einem Atemzug mit dem Nürnberger Christkindlmarkt. "Kann es denn eine bessere Werbung für unsere Stadt geben", fragte Port. Viele profitieren, doch nicht alle Nutznießer beteiligen sich an den Ausgaben. Port wurde in diesem Zusammenhang sehr deutlich. Der Werbekreis habe im Frühjahr circa 130 Betriebe des Hotel-und Gastgewerbes gebeten, sich mit einer Spende an den Kosten des Weihnachtsmarktes zu beteiligen. 950 Euro seien zusammengekommen. "Hut ab vor dieser großzügigen Spendenleistung. Ich bin ja bekannt für eine gesunde Skepsis gegenüber dieser in der Altstadt von Bernkastel durch den Bebauungsplan geschützten Branche. Aber mit einem solch hohen Betrag hätte selbst ich nicht gerechnet", sagte er mit einer Mischung aus Ironie und Sarkasmus. Der Weihnachtsmarkt dauert noch bis einschließlich Sonntag, 23. Dezember. Vergangenen Sonntag herrschte fast Ausnahmezustand. So viele Menschen drängte es in die Stadt. Immer noch ein Problem sind die Wochentage. Marktmeister Peter Leenders, seit 13 Jahren mit einem Stand dabei, hat sich bei den circa 40 Händlern umgehört. "90 Prozent haben zumindest das Vorjahresniveau erreicht", sagt er. Dietmar Aehnelt aus Gelsenkirchen, der Tiffany-Artikel anbietet, gehört nicht ganz dazu. "Weil 2006 sehr gut war", erläutert er. Dieses Jahr sei die Zahl der Busreisenden wieder rückläufig. Trotzdem will er 2008 wiederkommen.Glühwein läuft besser denn je

"Ich hoffe auf das nächste Wochenende", sagt Claudia Walter aus Tissens bei Rostock. Sollte es da gut laufen, könne sie von einem normalen Monat sprechen. Sie ist zum ersten Mal dabei und verkauft unter anderem handgefertigte Teddybären. Durchweg zufrieden sind die Imbiss-Betriebe. Und der Glühwein, den der Werbekreis anbietet, laufe besser denn je, sagt Vorsitzender Wolfgang Pastor.Am Wochenende ist noch einmal Großkampftag. Aus Anlass des Weihnachtsmarkt-Jubiläums wird am Samstag ab 20.30 Uhr von der Brücke ein Feuerwerk gezündet. Der Weihnachtsmarkt hat bis 22 Uhr geöffnet. Auch mehr als 30 Einzelhandelsgeschäfte schließen erst um 22 Uhr.

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