Bürgermeisterwahl: Eine Partei, zwei Bewerber

Morbach · Zwei CDUler möchten Bürgermeister der Einheitsgemeinde Morbach werden: Theo Gätz, Büroleiter der Verwaltung, und Rechtsanwalt Andreas Hackethal. Die Mitgliederversammlung der Partei soll am Dienstag entscheiden, wer bei der Wahl am 7. August als CDU-Kandidat ins Rennen geht.

Morbach. Die Parteibasis soll am kommenden Dienstag entscheiden, wer Bürgermeister-Kandidat der Morbacher CDU wird. So lautet nach Aussage der Vorsitzenden des CDU-Gemeindeverbands, Edith Baumgart, der Beschluss, den eine Versammlung von Gemeindeverbandsvorstand, Ratsfraktion und Ortsvorstehern sowie weiteren Vertretern getroffen hat.
Zwei Interessenten für das Amt haben sich laut Baumgart in der Sitzung am Mittwoch vorgestellt: Theo Gätz und Andreas Hackethal. "Jetzt soll die Mitgliederversammlung entscheiden, sie sollen eine echte Wahl haben", sagt Baumgart.
Bewerbung bis 27. Juni möglich


Der 54-jährige Theo Gätz ist Büroleiter der Verbandsgemeindeverwaltung Morbach. Er ist in Morscheid geboren und hat die Verwaltungsarbeit von der Pike auf gelernt.
Er fing dort als einfacher Verwaltungsangestellter nach der Mittleren Reife an und bekam nach mehreren Fortbildungen 1988 die Büroleitung übertragen. Zusätzlich übernahm er vor zwei Jahren den Bereich Finanzen. Gätz ist seit 1975 CDU-Mitglied, hat aber nach eigener Aussage mit Rücksicht auf seine Arbeit nie Parteiämter übernommen.
Für ihn als Bürgermeister spreche, dass er das "Handwerk Verwaltung" von Grund auf gelernt habe und rund 250 Mitarbeiter seit 23 Jahren erfolgreich führe, sagt Gätz, der Vater zweier erwachsener Kinder ist. Bürgernähe gibt er als wichtigstes Ziel an.
Andreas Hackethal (36) ist als Rechtsanwalt in Trier tätig mit Schwerpunkt Verwaltungsrecht. Er ist in Morbach aufgewachsen, hat in Trier und Großbritannien Jura studiert und lebt in Bernkastel-Kues.
Seit 2004 arbeitet er in einer Bürogemeinschaft in Trier. Er gehört der CDU seit Ende der 80er Jahre an und bekleidete schon Ämter in der Schülerunion und der Jungen Union.
Aktuell ist er stellvertretender CDU-Vorsitzender auf Kreisebene, Stadtverbandsvorsitzender in Bernkastel-Kues sowie Fraktionsvorsitzender im dortigen Stadtrat. Zu seiner Kandidatur will er sich derzeit nicht äußern.
Die Morbacher CDU-Mitglieder werden in einer Versammlung am kommenden Dienstag ab 19.30 Uhr in der Haager Mehrzweckhalle entscheiden, wer ihr Bürgermeisterkandidat ist.
Ein weiterer Bewerber steht fest


Der Nachfolger von Gregor Eibes, der zum Landrat gewählt wurde, wird am Sonntag, 7. August, gewählt. Einziger weiterer Bewerber für das Amt des Gemeindechefs ist bislang Achim Zender von der Freien Wählergruppe (der TV berichtete).
Die SPD berät im Juni über einen eigenen Kandidaten. Grüne und FDP werden nach derzeitigem Stand keinen aufstellen. Die Bewerbungsfrist für das Bürgermeisteramt in der 11 000 Einwohner zählenden Einheitsgemeinde Morbach läuft am Montag, 27. Juni, ab.Meinung

Lernfähige Christdemokraten
Die führenden CDU-Köpfe scheinen aus dem Debakel der Wahl 1997 gelernt zu haben. Damals hat das Gremium aus Partei-Vorstand und Fraktion seinen auswärtigen Kandidaten gegen Kritik von der Basis mehr oder minder durchgedrückt und ist damit baden gegangen. Der für die CDU angetretene Frankfurter Gerhard Budde kam bei der Bürgermeisterwahl gerade mal auf etwas mehr als zehn Prozent. Gregor Eibes hingegen, der neben Theo Gätz bei CDU-Vorstand und -Fraktion als Kandidat durchgefallen war, gewann die Wahl unterstützt von der FWM im ersten Anlauf. Und das obwohl viele Beobachter bei vier Kandidaten eine Stichwahl erwartet hätten. Eine Klatsche für die CDU-Verantwortlichen. Gut, dass die heutigen Akteure tatsächlich die Mitgliederversammlung entscheiden lassen. m.maier@volksfreund.de

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