Bungert investiert 7,5 Millionen Euro in Umbau

Baustelle am Wittlicher Warenhaus Bungert: Das seit 60 Jahren familiengeführte Unternehmen investiert nach eigenen Angaben 7,5 Millionen Euro in einen Umbau des Shopping-Centers bei laufendem Betrieb.

 Neuer 800-Quadratmeter-Anbau plus Glasfassade: So soll das einmal aussehen, woran bis September am Warenhaus Bungert gearbeitet wird. Grafik: Bungert/TV-Foto: Klaus Kimmling

Neuer 800-Quadratmeter-Anbau plus Glasfassade: So soll das einmal aussehen, woran bis September am Warenhaus Bungert gearbeitet wird. Grafik: Bungert/TV-Foto: Klaus Kimmling

Wittlich. Warum graben hinter den bunten Absperrbannern Bagger? Warum wurde die Fassade abgerissen? Kurz: Was passiert bei Bungert? Das erklärte Jürgen Bungert Geschäftsführer des gleichnamigen Shopping-Centers bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Investiert wird in einen größeren Eingangsbereich, künftig mit Rolltreppe und Aufzug ins Obergeschoss. Das soll auf komplett umgestalteten 6000 Quadratmetern Verkaufsfläche den Schwerpunkt Mode haben. Ergänzend wird dort eine Kaffeebar eingerichtet.

Im Erdgeschoss mit 5500 Quadratmetern setzt Bungert weiterhin auf Lebensmittel.

Mit Einzelhandels-Trümpfen gegen Onlinekauf punkten



Hier muss sich der Kunde kaum umorientieren. Das neue "Kostbar"-Restaurant inmitten der Frischeabteilung löst dabei das ehemalige Restaurant ab. Weiterhin wird es ein Café im Erdgeschoss mit Außengastronomie geben. Insbesondere im seit Jahrzehnten bedeutenden Lebensmittelbereich und verstärkt im Segment Mode, will Bungert am Ball bleiben. Das Unternehmen spielt sowieso in einer eigenen, unabhängigen Liga: Es bleibt auch in Zukunft in Familienhand. Zwei Söhne unterstützen Beate und Jürgen Bungert. Angesichts veränderten Kundenverhaltens - Stichwort Einkauf im Internet - müsse der Einzelhandel den Einkauf im Geschäft zum Erlebnis machen, durch Beratung und Service punkten und auch emotional begeistern, sind die Bungerts sicher.

"Bungert war immer aktuell und hat das Ohr am Kunden. Das soll so bleiben", sagt Winfried Bungert. "Wir wollen aber noch einen drauf setzen. Das bringt auch neue Chancen für Wittlich." Immerhin zieht das Unternehmen Kunden auch aus der ferneren Umgebung nach Wittlich. Diese Chance für die ganze Stadt zu nutzen, wäre dann die Aufgabe anderer.

Erstmal will das Warenhaus sein eigenes Potenzial zeigen, architektonisch leistet das die künftig gläserne Fassade.

Sparen helfen soll die Investition auch: Mit neuer Heizungs- und Lüftungsanlage mit Wärmepumpe wird der Co{-2}-Ausstoß um 400 Tonnen im Jahr reduziert. Nicht zuletzt wird es neue größere Sozialbereiche für die Mitarbeiter geben.

Bei den 500 Kundenparkplätzen bleibt es. Dort wird es eine verbesserte Verkehrsführung geben. 330 Mitarbeiter zählt das Familienunternehmen davon 240 in Vollzeit und 20 Azubis. 15 neue Stellen im Bereich Mode will Bungert schaffen. Der "neue Bungert" wird der alte bleiben, was Qualität und Kundennähe angehe, sagt Jürgen Bungert. Diese beiden Standbeine, mit denen das Familienunternehmen über drei Generationen hinweg seine Ausnahmestellung in der Region festigte, sollen das inhabergeführte Wittlicher Warenhaus weiterhin am Standort sichern.

"Individualität wird neben der Qualitätspolitik ein große Rolle spielen", ist der Geschäftsführer sicher und fügt an: "Wir verstehen uns als Dienstleister." Extra: Familienunternehmen Bungert: 1950 eröffnen Karl und Magdalena Bungert im Wohnzimmer im "Gänswieschen" ein Lebensmittelgeschäft.1956 wird es in einem Anbau zum ersten Selbstbedienungsgeschäft der Region.1965 erfolgt der Umzug in die Friedrichstraße, damals totale Stadtrandlage. Eröffnet wird zunächst ein "Cash & Carry-Markt" für gewerbliche Verbraucher. Später wird der Betrieb für jedermann zugänglich. Fachmetzgerei, Kundenparkplatz, zweites Stockwerk, Selbstbedienungsrestaurant und Tankstelle kommen hinzu. (sos)

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