Bunt, exotisch und lebensfroh

Dieses Fest ist einmalig an der Mittelmosel: Zum 56. Mal in Folge erlebten viele Tausend Besucher das Internationale Kröver Trachtentreffen - ein buntes, fröhliches Fest, beschwingt und voller Lebensfreude.

Kröv. Ein Hauch von Exotik wehte beim 56. Internationalen Trachtentreffen durch den Moselort Kröv. Menschen aus fernen Ländern — aus Kolumbien und Bolivien, Indonesien und Kasachstan — waren mit ihren bunten Trachten um die halbe Welt gereist. Sie begeisterten Einheimische wie Gäste mit ihrer Musik und Tänzen.

Das "europäische Fest" ist ein Fest aller Völker geworden. Und es spricht mehr denn je alle Sinne an. Die bunten Trachten sind ein Genuss fürs Auge, der Kröver Wein verwöhnt Zunge und Gaumen, und die vielen Musik- und Gesanggruppen sorgen für die unterschiedlichsten Hörerlebnisse - seien es moselländische Weinlieder oder japanische Trommelklänge.

Ein solch großes Fest zu feiern und zu organisieren ist nur möglich, wenn die ganze Bevölkerung dahinter steht. Es ist zwar viel Arbeit, aber es ist auch ein unbezahlbarer Werbeträger für den Ort. Rund 300 Freiwillige sind eingespannt, sie bauen auf, schenken aus, bedienen, räumen weg und sorgen so für einen reibungslosen Ablauf.

Vier Tage "volles Programm" - von der Krönung der neuen Weinkönigin "Mosella", Christina, am Freitagabend über den Festakt am Samstagmittag, die einzigartige Flussfeier auf der schwimmenden Moselbühne in der Abenddämmerung mit Wasserfontänen und bengalischer Beleuchtung bis hin zum prächtigen Festumzug gestern Mittag. Und das sind nur einige der Höhepunkte dieser Traditionsveranstaltung. Das Trachtentreffen, das Menschen unterschiedlichster Hautfarbe, Sprache und Kultur zusammenbringt, ist aber auch ein Fest der Heimat. Es ist ein Gegenpol gegen die Schnelllebigkeit und Hektik unserer Zeit, wie Ortsbürgermeister Elmar Trossen betonte.

Festrednerin Ulrike Neradt, ehemalige Deutsche Weinkönigin und bekannt als Fernseh-Moderatorin des "Fröhlichen Weinbergs", betonte den Aspekt der Heimatverbundenheit und unterstrich die Bedeutung von Brauchtum und Tradition. "Man braucht Heimat, um Kraft zu schöpfen für das Leben", sagte sie.

Mehrere Tausend Menschen säumten gestern die Gassen und Straßen beim Trachtenfestzug und bewunderten bei herrlichem Wetter 40 Folkloregruppen, Musikkapellen und Motivwagen. Heute geht's weiter: unter anderem mit dem "Kröver Gräwes-Essen" und Folklore-Darbietungen (weitere Fotos Seite 8).

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