Burgen hält an Kunstrasen-Plänen fest

Nun beschäftigen sich schon höchste Kreise mit der Frage, ob die Gemeinde Burgen einen Kunstrasen-Sportplatz bekommt. Der rheinland-pfälzische Innenminister Karl Peter Bruch hat seinen Besuch angekündigt.

 Noch müssen sich die Burgener Fußballer mit dem Hartplatz begnügen. TV-Foto: Archiv/Hermann Pütz

Noch müssen sich die Burgener Fußballer mit dem Hartplatz begnügen. TV-Foto: Archiv/Hermann Pütz

Burgen. Bekommt Burgen einen Kunstrasensportplatz oder müssen sich die Gemeinde und die Fußballer mit einem Naturrasen begnügen? Das Ringen um die unstrittige Neugestaltung des Hartplatzes beschäftigt nun auch die Landesregierung.

Wie Ortsbürgermeister Reinhard Grasnick (SPD) in der Sitzung des Gemeinderates mitteilte, will sich Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) vor Ort ein Bild machen. Bruch hatte bereits für den 18. August sein Kommen angekündigt. Da der Ortsbürgermeister zu diesem Zeitpunkt zur Kur weilt, wird dieser Termin voraussichtlich verschoben.

Grasnick rechnet damit, dass die Besichtigung des Geländes im September nachgeholt werden kann. Und er ist auch optimistisch, was das Ergebnis angeht. "Ich gehe davon aus, dass wir 2011 bei zum Jubiläum des Sportvereins Sportplatz-Einweihung feiern werden - und zwar auf Kunstrasen", sagte er.

Die Besichtigung soll nachgeholt werden



Wie mehrfach berichtet hat die Gemeinde Burgen einen Antrag für einen etwa 520 000 Euro teuren Kunstrasenplatz gestellt. Einer der Knackpunkte: Der Sportstättenbeirat des Kreises Bernkastel-Wittlich erkennt einen Teil der aufgelisteten Stunden, in denen der Platz genutzt wird, nicht an. 1800 Stunden pro Jahr sind notwendig, 1872 hat die Gemeinde aufgelistet, 540 davon hat der Beirat gestrichen. Begründung: Diese Stunden beinhalten nur Freizeitaktivitäten, berücksichtigt werden könnten aber nur feste Spiel- und Trainingszeiten. Deshalb komme für Burgen nur ein Naturrasenplatz in frage.

Grasnick beruft sich auf ein Telefonat mit dem zuständigen Sportreferenten in Mainz. Der habe ihm gesagt, dass zumindest ein Teil der Freizeitaktivitäten auch anerkannt werden. Aufstocken will der Ort die Stundenzahl durch Fußballcamps, die in den Ferien angeboten werden. Initiator solcher Aktivitäten ist der Kreis-Fußballverband, der auch über das nötige Personal verfügt.

Grasnick beruft sich auf Gespräch mit Fachmann



In Burgen soll speziell die Altersgruppe der über 14-jährigen Mädchen und Jungen angesprochen werden. Für die gebe es bisher in der Region kein vergleichbares Angebot, sagte Grasnick.

Ein Naturrasen sei zwar billiger zu haben, im Unterhalt sei ein solcher Platz aber viel teurer. Grasnick: "Allein die Bewässerungskosten würden pro Jahr bis zu 18 000 Euro ausmachen. Das würde die Gemeinde ruinieren."

Den Anteil der Gemeinde (Zinsen, Tilgung) an einem Kunstrasen beziffert er auf etwa 12 500 Euro. Für mindestens 3000 Euro davon stehe der eigens gegründete Förderverein "Kunstrasenplatz" gerade.

Eindeutige Stimmen gegen einen Kunstrasenplatz gab es in der Sitzung nicht. Einige Ratsmitglieder wiesen allerdings auf die finanzielle Belastung hin. "Wenn wir uns streiten, können wir nicht erwarten, dass die da oben uns zur Seite springen", sagte Manfred Schwarz.

Es gebe einen Beschluss des Rates für den Bau eines Kunstrasenplatzes. Acht Ratsmitglieder stimmten dafür diesen Weg weiterzugehen, vier enthielten sich.

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