Burgen will VG-Ratsbeschluss zu Windkraft anfechten
Burgen/Bernkastel-Kues · Burgens Ortsbürgermeister Reinhard Grasnick hat angekündigt, dass seine Gemeinde das Nein des Verbandsgemeinderats Bernkastel-Kues zu Windrädern auf Burgener Gemarkung nicht hinnehmen will. Grasnick, der auch VG-Ratsmitglied ist, war in der Sitzung am Dienstagabend mit seinem Antrag, Burgen als Windkraftstandort in die Planung mitaufzunehmen gescheitert.
Nur er und ein weiteres Ratsmitglied stimmten dafür. Ein Fachanwalt sei bereits beauftragt, Burgens Interessen wahrzunehmen, sagte Grasnick. Der Ortschef betonte, dass seine Gemeinde mit einer Verschuldung von 1348 Euro pro Kopf Spitzenreiter im Kreis sei und auf die Einnahmen durch Windkraft nicht verzichten könne. Mehrere Ratsmitglieder äußerten Verständnis für Burgen, riefen jedoch dazu auf, sich um eine Einigung zu bemühen.
Der Verbandsgemeinderat Bernkastel-Kues hat sich mit großer Mehrheit (eine Gegenstimme, eine Enthaltung) für zwei große Windkraftflächen ausgesprochen. Sie umfassen Piesport-Wintrich-Gornhausen-Veldenz einerseits sowie Monzelfeld-Longkamp- Graach-Bernkastel-Kues andererseits. Die Flächen sind 1100 Hektar groß , das sind 4,6 Prozent der Gesamtfläche der VG. Dort könnte der größte, deutsche Binnen-Windpark mit bis zu 90 Windrädern entstehen.
Allerdings steht das Verfahren zur Fortschreibung des Flächennutzungsplans, das der Rat mit seinem Beschluss gestartet hat, ganz am Anfang. Es folgt ein langwieriges Beteiligungsverfahren, das laut Verwaltung eineinhalb Jahre dauern und zu einigen Änderungen führen könnte.
Der Auswahl der Flächen lag eine Potenzialanalyse eines Planungsbüros zugrunde, das die Gebiete herausfilterte, die keiner der vielfältigen gesetzlichen Ausschlusskriterien unterliegen. Das Ergebnis der Analyse hatte Leo Wächter, der hauptamtliche Beigeordnete der VG, in mehreren Treffen zusammen mit den Ortsbürgermeistern und den Fraktionsvorsitzenden weiterentwickelt. Wächter erhielt viel Lob für seine Arbeit.