Burgener Markt ist nun Großveranstaltung: Gutes Ende nach Chaostag auf der Straße - Einbahnregelung kommt

Burgen · Über 15 000 Besucher strömten im April zum zweiten Burgener Markt. Es kam zum Verkehrs chaos, die Zukunft der Veranstaltung stand infrage. Inzwischen hat Bürgermeister Reinhard Grasnick Gespräche mit Ordnungsamt, Feuerwehr und Polizei geführt. Der Markt wird nun als Großveranstaltung eingestuft und kann auch 2016 wieder stattfinden.

Burgener Markt ist nun Großveranstaltung: Gutes Ende nach Chaostag auf der Straße - Einbahnregelung kommt
Foto: (m_mo )

Burgen. Bei der zweiten Auflage des Burgener Marktes im April dieses Jahres wurden die Bürger und die Anbieter regelrecht überrannt. Ortsbürgermeister Reinhard Grasnick sah es mit Freude und Stolz. Die 140 Stände des Marktes (50 mehr als im Vorjahr, als der Markt zum ersten Mal angeboten wurde), zogen über 15 000 Besucher in das malerische Dorf, das zur ehemaligen Grafschaft Veldenz gehört.

Das Angebot an Käse, Räucherfisch, Honig, Spezialitäten, kunsthandwerklichen Produkten und vielem mehr übte offenbar einen enormen Reiz auf die Menschen aus dem Umland aus. Grasnick vermutet, dass es wohl der größte Markt dieser Art in Rheinland-Pfalz war.

Und um ein Haar wäre er das wohl zum letzten Mal gewesen. Denn die 15 000 Besucher brachten Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt in die Bredouille und den 600 Einwohner zählenden Ort an den Rand des Verkehrsinfarkts. Der Shuttlebus-Dienst musste wegen zugeparkter Landstraßen eingestellt werden, und es herrschte Parkchaos.

Erschwerend kam hinzu, dass die für parkende Autos vorgesehenen Wiesen aufgeweicht waren. Im Vorfeld des Veranstaltungstages hatte es stark geregnet, erinnert sich der Ortsbürgermeister.
Im nächsten Jahr soll aber alles besser werden. "Wir haben mit der Feuerwehr, der Verwaltung und der Polizei Gespräche geführt, um die Organisation zu verbessern. Der Burgener Markt wird in Zukunft als Großveranstaltung eingestuft", sagt Grasnick. Es sollen weitere Parkplätze in Veldenz, Mülheim und Brauneberg ausgewiesen werden, von denen aus Shuttle-Busse fahren. Außerdem werden Busse von Neumagen-Dhron und Bernkastel-Kues aus eingesetzt. Diejenigen, die mit dem Auto kommen, sollen im nächsten Jahr besser eingewiesen werden. "Ich rechne mit bis zu 40 Helfern, die den Verkehr entsprechend leiten und organisieren", sagt Grasnick. Dabei sollen neben der Burgener Freiwilligen Feuerwehr auch Wehrleute der benachbarten Feuerwehren eingebunden werden. "Wir sind dann besser vorbereitet und können den Verkehr und die Besucherströme besser regulieren", verspricht Grasnick.

Besonders gravierend bei der diesjährigen Auflage: Speziell auf der engen Kreisstraße zwischen Brauneberg und Burgen brach der Verkehr zeitweise vollkommen zusammen. Auf dem Seitenstreifen parkende Fahrzeuge ließen keinen Begegnungsverkehr mehr zu. In beide Richtungen ging zeitweise nichts mehr.
Josef Schmitz, Leiter des Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, befand sich just in diesem Chaos. Er rief die Polizei zur Hilfe, die dann den Verkehr aus Richtung Brauneberg stoppte und über Veldenz leitete.

Diese Erfahrung war, so Schmitz, der Anlass, frühzeitig über die Zukunft der Veranstaltung zu reden. "So wie es im April lief, hätten wir den Markt nicht mehr genehmigt," sagt er. Es müsse beispielsweise garantiert sein, dass größere Rettungsfahrzeuge den Ort erreichen können.
Die bedeutendste Neuerung: Nach jetzigem Stand wird es in Zukunft eine Einbahnstraßenregelung geben. Der Verkehr wird entweder aus Richtung Veldenz oder Brauneberg nach Burgen geleitet und wird den Ort auch nur auf einem Weg verlassen. Das schließt den Begegnungsverkehr aus.

Verhindert werden soll auch, dass die Fahrzeuge direkt am Straßenrand parken. "Das muss aber intensiv überwacht werden. Denn wenn einer sich da hinstellt, machen es andere nach", sagt Schmitz. Es sei Aufgabe der Ortsgemeinde mit den Besitzern von Wiesen zu sprechen und so weitere Parkflächen zu bekommen.
Die Nutzung sei aber auch vom Wetter abhängig. Wie genau die Veranstaltung ablaufe, werde bei einem weiteren Gespräch zwischen Ortsgemeinde, Veranstalter, Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt festgelegt.
Der Termin für die dritte Auflage des Marktes steht schon fest. Es wird der 10. April 2016 sein.Meinung

Ohne Aussaat keine Ernte
Manchmal wird es im regelwütigen Deutschland ja mit den Auflagen übertrieben. Für den Markt in Burgen gilt das nicht. Es war wirklich der blanke Wahnsinn, was sich da zeitweise auf den beiden Zufahrtsstraßen abspielte. Und die Resonanz wird in Zukunft eher größer als kleiner, denn der Markt besticht durch sein Angebot und das besondere Flair. Es reicht aber nicht, nur die Früchte zu ernten. Vorher muss gesät werden. Im Klartext: Es muss vor allem gewährleistet sein, dass die Fahrzeuge der Besucher nicht am Straßenrand parken. Dieser Aufwand wird zusätzliche Kosten verursachen. Aber die muss der Veranstalter in Kauf nehmen, wenn er den Markt zu einer festen Einrichtung machen will. c.beckmann@volkfreund.de

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