"Bypass-Falle" am neuen Kreisel

WITTLICH. (sos) Der zur "Einbahnstraße" ohne Möglichkeit zum Fahrspurwechsel reduzierte Bypass am neuen Doppel-Kreisverkehr zwischen der B 49/K23/Friedrichstraße/Rudolfdieselstraße nach Lüxem ärgert den Stadtrat, der die Planabweichung nicht hinnehmen will.

Hans Gaß, SPD, ist der "Kreiselexperte" im Rat. Er kommentierte zu Ende der öffentlichen Sitzung das Thema neue Kreisverkehrsanlage am Stadteingang Friedrichstraße: "Alle haben die Anlage wohl schon genutzt und gemerkt, dass sie nicht ganz unserer Planung entspricht. Der Bypass von der B 49 zur K 23 dient jetzt praktisch nur der Firma Bungert. Ist man im Bypass, hat man nach dem ersten Kreisel keine Chance mehr, zurück zu kommen. Man kann nur noch zum Bungert Parkplatz fahren, um zu wenden. Die städtische Friedrichstraße profitiert in keinster Weise von dieser Verbindung." Da die vom Stadtrat damals beschlossene Möglichkeit, vom Bypass auch nach links wechseln zu können, nun unterbunden werde, solle man den Bypass aus der Kostenteilungsmasse nehmen und den städtischen Anteil herausrechnen. "Ich bin auch zufällig in diese Falle getreten", meinte Bürgermeister Ralf Bußmer, "So haben wir nicht beschlossen und gewettet. Aber der Landesbetrieb Straßen und Verkehr steht auf dem Standpunkt, dass man dort für mündige Bürger vordenken müsse, weil möglicherweise welche damit nicht klar kommen. Das ist unerträglich für uns. Wir bestehen auf einer gestrichelten Linie." Er habe schon ein Schreiben der Stadt an den Landesbetrieb beauftragt, das die Umsetzung der früheren Planung fordere. Jürgen Vellen, CDU, merkte an: "Morgens aus Richtung Bombogen, kann man sehen, dass so gut wie niemand den Bypass nutzt. Der ist dann völlig überflüssig. So kann man mit Steuergeldern nicht umgehen. Dann ist immer Rückstau im Kreisel." Fraktionskollege Thomas Oehlenschläger pflichtete bei: "Man steht morgens länger, als früher. Da konnte man ja auch schon ohne Ampel nach rechts abbiegen." Und Joachim Gerke, SPD, schloss die Diskussion: "Das Verkehrteste, was man machen konnte, ist die durchgezogene Linie. Der genervte Autofahrer wird sie nicht beachten, und dann haben wir da einen Unfallschwerpunkt." Der kritisierte Bypass war schon während der "Testphase" ein Problem. Dann folgte die jetzige Lösung, einen Fahrspurwechsel von ihm zurück in den zweiten Kreisverkehr, der dann zur Friedrichstraße stadteinwärts führt, zu verbieten. Denn der Bypass, der aus Richtung Bombogen nun ganz rechts direkt nach Lüxem oder zum Bungert führt, schien manchen Verkehrsteilnehmer zu "verwirren". Einige ließen ihn zunächst "rechts liegen" und durchkurvten lieber die inneren Kreiselbereiche, um dann wieder nach rechts zu schwenken. Andere konnten mit der Extraspur gar nichts anfangen und wendeten darauf, um in falscher Richtung ihr Glück im Gegenverkehr zu suchen. Manchmal fuhren dann gleich mehrere Wagen dem "Falschfahrer" hinterher. Deshalb sollte das zunächst vorgesehene Wechseln der Fahrspuren verboten werden, - obwohl es in anderen Städten funktioniert.

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