Infrastruktur Alles frisch für die Gäste

Bernkastel-Kues · Der Campingplatz in Bernkastel-Kues wurde für 850 000 Euro modernisiert und eröffnet.

 Die offizielle Schlüsselübergabe am Campingplatz am Kueser Hafen  mit (von links) Leo Wächter, Beigeordneter der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, Stadtbürgermeister Wolfgang Port, Weinkönigin Kirsten Urban, Oliver Krämer, Knaus Campingparks, und Architekt Michael Leonhardt.

Die offizielle Schlüsselübergabe am Campingplatz am Kueser Hafen  mit (von links) Leo Wächter, Beigeordneter der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, Stadtbürgermeister Wolfgang Port, Weinkönigin Kirsten Urban, Oliver Krämer, Knaus Campingparks, und Architekt Michael Leonhardt.

Foto: Christina Bents

Idyllisch liegt der Campingplatz: direkt an der Mosel, nah an der Innenstadt und doch hinter dem Hafen ein wenig separat. Mit gepflegten Grünflächen und Bäumen kann man sich als Natur- und Campingliebhaber hier wohlfühlen.

Damit die Gäste aus dem wachsenden Markt der Camper nach Bernkastel-Kues kommen, braucht es aber mehr als die gute Lage. Beispielsweise eine ansprechende Rezeption, Sanitäranlagen, die auf dem neuesten Stand sind, einen Aufenthaltsraum, der für den Notfall 40 Feldbetten fasst, Kochplatten und Möglichkeiten zum Wäschewaschen. Das hat der Stadtrat schon vor mehr als zwei Jahren erkannt, und sich entschlossen, das in die Jahre gekommene Campingplatzgebäude von Grund auf zu renovieren.

Jetzt konnte die offizielle Einweihung erfolgen. Stadtbürgermeister Wolfgang Port erklärt: „Wenn man im Wettbewerb um die Touristen Punkte sammeln will, muss man die Anlage auf dem neuesten Stand haben. Das war nicht mehr so, die letzte Renovierung liegt 40 Jahre zurück. Nach der Grundsanierung sind wir jetzt auf einem Vier-Sterne-Niveau.“ Besonders wichtig waren den Verantwortlichen die sanitären Einrichtungen, bei denen auf die Funktionalität, das Design und die energetische Bauweise geachtet wurde. Die Waschbecken sind teilweise in Kabinen untergebracht, wie die Toiletten und Duschen, so dass die Intimsphäre gewahrt wird. Das Design ist durchgängig in Grau und einem frischen Grün gehalten. Bewegungsmelder sorgen für eine sparsame Energienutzung.

Wichtig ist außerdem der Hochwasserschutz. Darüber haben sich die Beteiligten um das Architekturbüro Leonhardt aus Trier viele Gedanken gemacht. Hochwasserspundwände sollen Schäden am Gebäude vermeiden, die Technik ist im Dachgeschoss untergebracht, die Anschlüsse der Heizungen und für den Strom sind von oben nach unten gelegt, so dass bis fast unter die Decke Wasser eindringen könnte, ohne dass dabei große Schäden entstehen. Das Mobiliar besteht aus einem Spezialmaterial, dass unter Wassereinfluss nicht aufquillt. Das Besondere an dem etwa 250 Quadratmeter großen Gebäude: Es ist so konzipiert, dass sowohl im ersten Obergeschoss, als auch im Erdgeschoss Sanitäranlagen sind.

 Bei voller Platzbelegung können beide Bereiche genutzt werden, wenn es ruhiger ist, wird nur der untere geöffnet. Zudem wurde eine 85 Quadratmeter große Wohnung für den Platzwart geschaffen. Die Bauzeit war mit neun Monaten angesetzt, wurde aber wegen der Witterung um drei Monate überschritten. Oliver Krämer  von Knaus Campingparks, die den Campingplatz gepachtet hat, erklärt: „Das war eine Operation am offenen Herzen. Hier wurde während der Saison umgebaut, dazu kam der kalte Winter 2017/18, und wegen Hochwassers musste die Baustelle zweimal geräumt werden.“ Der Bauhof der Stadt  hat 70 bis 80 Prozent der Arbeiten in Eigenregie ausgeführt. Die Kosten liegen bei 850 000 Euro, die durch höhere Pachteinnahmen refinanziert werden sollen.

Für die nächste Saison plant der Pächter Knaus Campingparks eine Komplettentsorgung für Wohnmobile, weitere Weinfässer, in denen übernachtet werden kann und Mietzelte. Dadurch entstehen weitere 40 Übernachtungsplätze. Auch im Winter soll der Campingplatz mehr genutzt werden können. Aktuell hat das 3,8 Hektar große Areal 220 Stellplätze, davon sind 50 Dauerstellplätze.

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