Soziales Blumengrüße statt Jubiläumsfeier

Gerolstein · Die Caritas-Sozialstation Gerolstein besteht seit vier Jahrzehnten. Ein Streifzug von der Gründung bis heute.

 Mit einem Blumenstrauß überraschten die Mitarbeiter die Patienten, die schon seit zehn und mehr Jahren betreut werden.

Mit einem Blumenstrauß überraschten die Mitarbeiter die Patienten, die schon seit zehn und mehr Jahren betreut werden.

Foto: TV/Caritas

„Natürlich hätten wir gerne gefeiert“, sagt Marianne Gaspers mit Blick auf die Gründung der Caritas-Sozialstation Gerolstein vor 40 Jahren. Doch wie so Vieles andere lasse die Corona-Situation dies derzeit nicht zu, erklärt die Leiterin. Da aber das Jubiläumsjahr nicht ganz sang- und klanglos vorübergehen sollte, überraschten die Mitarbeiter die Patienten, die schon seit zehn und mehr Jahren betreut werden, zu Hause mit einem Blumenstrauß. „Es gab sehr schöne Rückmeldungen“, erzählt Marianne Gaspers. Die gelernte Krankenschwester aus Mürlenbach ist seit 1979 beim Caritasverband (CV) Westeifel beschäftigt. Bevor sie 1988 die Leitung der Sozialstation Gerolstein von Schwester Laurentine Schomisch vom Orden der Waldbreitbacher Franziskanerinnen übernahm, hatte sie Erfahrung in dieser Aufgabe bei der Sozialstation Speicher/Bitburg gesammelt. An ihrer Seite ist Doris Guntermann aus dem Gerolsteiner Stadtteil Müllenborn, seit 1992 beim CV Westeifel, als Stellvertreterin tätig.

Gestartet war die Caritas-Sozialstation am 1. Januar 1980 mit sieben Krankenschwestern und zwei Dorfhelferinnen im Auftrag eines eigens gegründeten Kirchengemeindeverbands mit dem Anliegen, alten, kranken und pflegebedürftigen Menschen und ihren Familien in den damaligen Verbandsgemeinden Gerolstein, Hillesheim und Obere Kyll sozialpflegerisch Hilfe zu geben. Am 1. Januar 1994 übernahm der CV Westeifel die Trägerschaft. Verantwortlich sind hier aktuell der Caritasdirektor Winfried Wülferath sowie Silke Mathey als die Leiterin der gesundheitspflegerischen Dienste für die Sozialstationen. Dass am 1. April 1995 die Pflegeversicherung für den ambulanten Bereich eingeführt wurde, bezeichnet Marianne Gaspers als den größten Wandel in der Geschichte „ihrer“ Sozialstation. „Wir bieten seither auch hauswirtschaftliche Versorgung, Essen auf Rädern und Rufbereitschaft rund um die Uhr an, und gleichzeitig nahmen auch andere mobile Pflegedienste ihre Arbeit auf“, bringt sie das Wesentliche auf den Punkt.

Mittlerweile sorgen zusätzliche Angebote wie die kürzlich eröffnete Gero-WG (eine ambulant betreute Wohngemeinschaft für pflegebedürftige Senioren), die Tagespflege Gerolstein (Caritas-Sankt Katharina GmbH) sowie die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung für eine rundum gute Pflege und Betreuung der Menschen in der Region. Abgerundet wird das Angebot durch die ehrenamtlichen Helfergruppen in der Hospizarbeit und bei der Unterstützung von Demenzkranken und deren Angehörigen.

In den vier Jahrzehnten ist viermalder Standort verlegt worden: von der Gründungszentrale in der Oberen Marktstraße (heute Kindertagesstätte „Alter Markt“) in ein Haus im Kasselburger Weg, dann ins Mehrgenerationenhaus und zuletzt in die Zentrale des CV Westeifel am Alten Marktplatz. Und der nächste Umzug steht im kommenden Jahr bevor; dann nimmt die Sozialstation Quartier in dem Gebäude der „Gero-WG“ in der benachbarten Raderstraße.

Der Arbeit der Sozialstation liege der Respekt vor allen Menschen, Religionen und Nationalitäten als Leitbild zugrunde, betont Marianne Gaspers. Ein unabhängiges Institut habe kürzlich eine „sehr große Zufriedenheit“ der Mitarbeiter bescheinigt, etwa was die Gesundheit am Arbeitsplatz und die Familienfreundlichkeit der Arbeitszeiten betreffe. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen habe die Qualität der Sozialstation mit der Bestnote 1,0 bewertet, freut sich die Leiterin.

Und noch etwas Zahlenwerk: Unterstützt durch die Leitungs- und zwei Verwaltungsmitarbeiterinnen versorgen 45 Pflegefachkräfte und 14 Mitarbeiterinnen in Hauswirtschaft und Betreuung zurzeit rund 400 Patienten im Monat, sind dafür vormittags in 17, abends in sechs und am Wochenende in elf Touren unterwegs – in den allseits bekannten roten Autos der Caritas.

 Marianne Gaspers, Leiterin der Caritas-Sozialstation Gerolstein.

Marianne Gaspers, Leiterin der Caritas-Sozialstation Gerolstein.

Foto: TV/Caritas

Kontakt und Info: Caritas-Sozialstation Gerolstein, Alter Marktplatz 2, 54568 Gerolstein, Telefon: 06591/7001, Fax: 06591/7002, E-Mail: sozialstation@gerolstein.caritas-westeifel.de.

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