Carlsberghäuschen und Mandelbäume

VELDENZ. (til) Der Heimatverein Veldenz hatte zu seiner Jahreshauptversammlung eingeladen, und zahlreiche Mitglieder fanden den Weg in den Winzerkeller in Veldenz.

Zu den konventionellen Aufgaben von Heimatvereinen gehören sicherlich die Kultivierung und Instandhaltung des Wanderwegenetzes sowie die Bemühungen um die Bewahrung der orts- und regionaltypischen Kultur. So ist es auch in der Grafschaft Veldenz beim Veldenzer Heimatverein. Hier wird nicht nur das Bewusstsein für die eigenen Wurzeln und die spezielle Eigenart des Ortes entwickelt, sondern der Heimatverein gibt auch viel Identität-Stiftendes wieder. Dass sich aus solchem Bewusstsein heraus der Veldenzer Heimatverein auch zu Fragen der Ortsentwicklung meldet und Stellung bezieht, bleibt nicht aus. Es entspricht vor allem der Verpflichtung, Ortstypisches weitgehend zu pflegen und zu bewahren. Denn Veldenz soll schließlich nicht austauschbar werden … Vereine und Gruppen gibt es in der Grafschaft Veldenz einige, doch der Veldenzer Heimatverein nimmt eine Sonderstellung ein. Immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Projekten wollen die Verantwortlichen - vor allem in der Person des ersten Vorsitzenden Günter Pelzer - das so genannte Carlsberghäuschen restaurieren und den ursprünglichen Zustand in bisher rund 70 freiwilligen Arbeitsstunden wieder herstellen. Unterstützt werden sie dabei von dem derzeitigen Besitzer Michael Richter in Mülheim, von der Gemeinde Veldenz, aber auch von Vereinsmitgliedern und Veldenzer Bürgern. 1850 ursprünglich als Schutzhütte errichtet, steht das Carlsberghäuschen an der Verlängerung der Hollandstraße. Die endgültige Fertigstellung ist Ende April 2004. Ebenfalls Ende April findet schließlich die nächste Initiative statt: Am Ortseingang wird ein Ständebaum aufgestellt. 14 Wappen aus den Grafschafter Orten und Partnergemeinden künden dann eindrucksvoll von der Veldenzer Geschichte. Doch das ist noch nicht alles. An exponierten Stellen im Dorf sollen 50 Mandelbäume gepflanzt werden. Klein, zerbrechlich, von strahlendem Weiß - wie eine zarte Schneeflocke erscheint die Mandelblüte. 20 bis 30 Tage dauert die Blütezeit, um dann ihre ganze Pracht zu entfalten. Dann zeigt der Mandelbaum seine ganze Schönheit. Ein besonderer Höhepunkt des Veranstaltungsjahres ist eine Tagesfahrt nach La Petite Pierre. Das Städtchen liegt im nördlichen Elsaß im Naturpark Nordvogesen. Der hübsche kleine Ort, eingebettet in eine herrliche Waldlandschaft, wird von der Burgruine Lützelstein beherrscht. Schon Mitte des 16. Jahrhunderts waren die Grafen von Veldenz und damit auch ihre Untertanen evangelisch. Der bekannteste Veldenzer Graf Georg Hans herrschte bis 1593, meist in Lützelstein. Hier findet man auch die Wurzeln der Partnerschaft zwischen Veldenz und La Petite Pierre im Elsaß.

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