CDU schickt Peter Bleser ins Rennen
Zell · Er will es noch einmal wissen, jetzt hat er starken Rückenwind aus der Partei dafür erhalten: Peter Bleser (CDU) ist mit 97,3 Prozent der Stimmen von den Delegierten seiner Partei zum Direktkandidaten für den Bundestagswahlkreis 201 nominiert worden.
Zell. Klares Ergebnis: Nur drei der 113 CDU-Delegierten aus den Kreisen Bernkastel-Wittlich (23 Stimmen), Rhein-Hunsrück (51) und Cochem-Zell (39) haben gegen die Nominierung von Peter Bleser als Direktkandidaten für die Bundestagswahl gestimmt.
Der Landwirt aus Brachtendorf, der seit Februar vorigen Jahres Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium ist, machte zuvor deutlich, für welche politischen Orientierung er steht. Er vertrete die Werte der christlich-abendländischen Kultur, sagte Bleser und plädierte für Betreuungsgeld und die Erziehung von Kindern in der Familie. "Es kann keiner glauben, dass der Staat besser in der Lage ist, die Kinder zu erziehen als die eigenen Eltern", sagte Bleser unter dem Beifall der Parteifreunde. Die Hilfe für Familien in Form von Betreuungsgeld sei richtig und biete Familien, die ihre Kinder zu Hause erziehen möchten, die Gelegenheit dazu. Dass die "leidige Praxisgebühr" von zehn Euro jetzt abgeschafft wird, sei auch ein Ergebnis solider Politik in Berlin. Die Krankenkassen hätten 24 Milliarden Euro an Rücklagen, "solche Zahlen kennt niemand sonst in Europa", betonte Bleser. Die für ihn "emotionalste Deutung" eines positiven Zahlenwerks sei das, was er jüngst in der Zeitung gelesen habe. Ihr zufolge gibt es auf dem Ausbildungsmarkt zurzeit mehr Stellen als Bewerber. "Das hat es seit 30 Jahren bei uns nicht mehr gegeben", so Bleser.
BUNDESTAGSWAHL 2013
Als "die zentrale Herausforderung unserer Zeit" bezeichnete der Christdemokrat die Energiewende. Es liege auf der Hand, dass sie nicht zum Nulltarif zu haben sei, man müsse sie jedoch sozial verträglich und vernünftig gestalten. Im Übrigen gehe er davon aus, dass "der Hype schon in wenigen Jahren überwunden" sei. Es sei konkret damit zu rechnen, dass Ende nächsten Jahres die Einspeisevergütung bei der Photovoltaik ausläuft. Dennoch bleibe die Photovoltaik von zukunftsweisender Bedeutung.
Mit seinem Vorstoß, den Führerschein ab 16 einzuführen, hat Bleser bundesweit Unverständis geerntet. Der Landwirtschaftsmeister will allerdings an seiner Initiative festhalten, auch um den Menschen im ländlichen Raum eine Perspektive zu geben. Junge Menschen, die entgegen der öffentlichen Verkehrsströme zu ihrer Ausbildungsstätte fahren müssen, sollen von einer Neuregelung in erster Linie profitieren.
Als persönliche Erfolge der laufenden Legislaturperiode heftete sich Bleser die Ortsumgehung Kastellaun, die Sicherung der Flugplätze Büchel und Hahn sowie die Reduzierung von Bahnlärm am Mittelrhein ans Revers.Extra
Am Rande der Delegiertenkonferenz haben wir Peter Bleser einige Halbsätze in den Mund gelegt, die er beenden sollte. Ich finde, eine Große Koalition mit der SPD ab 2013 ist für Deutschland ... "... eine tragbare Lösung. Ich habe ja bereits in einer Großen Koalition über vier Jahre hinweg in einer verantwortlichen Position gearbeitet. Die Abstimmung mit der SPD ist anspruchsvoll, aber machbar." Mit der künftigen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) will ich ... "... ein ordentliches Verhältnis aufbauen. Und zwar unter den Gepflogenheiten, wie sie in einer Demokratie möglich sind." Von der CDU-Landesvorsitzenden Julia Klöckner erwarte ich mir... "... eine Menge. Sie hat das Potenzial, dieses Land zu führen. Ich kenne sie aus langjähriger Zusammenarbeit in Berlin und schätze sie sehr." broExtra
Peter Bleser, geboren am 23. Juli 1952, ist seit 1990 Abgeordneter des Deutschen Bundestags. Der Landwirt lebt in seinem Geburtsort Brachtendorf (Verbandsgemeinde Kaisersesch). Er ist verheiratet und hat zwei Töchter, einen Sohn sowie sechs Enkel. red
