Charity-Gala im Oktoberfestzelt - Mehr als 500 Menschen feiern in Wittlich für gute Sache

Wittlich · Premiere geglückt: Zu einer Charity-Gala hat das DRK, Kreisverband Bernkastel-Wittlich, geladen. Mehr als 500 Gäste kamen zum Abend mit Musik, Tombola und nicht zuletzt einem Groß-Buffet, das 32 Köche auftischten und zwar als Ehrensache. Fast alles war von 100 Unterstützern gesponsert. Dazu wurden bislang auch 20.000 Euro gespendet.

 Impressionen von der Charitygala im Festzelt Bungert in Wittlich. TV-Foto: Klaus Kimmling

Impressionen von der Charitygala im Festzelt Bungert in Wittlich. TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: Klaus Kimmling

"Love-Story? Charity-Gala? Explosion des ultimativen Genusses?" Wie passt das zum DRK-Kreisverband, der in der Behindertenhilfe, im Pflegedienst aktiv? Es passt.

Wohltätigkeit als Charity-Event, das passt auch zum auf den Punkt gegrilltem Rinderfilet oder Eifeler Hirschbraten, den sich mehr als 500 Menschen am Mittwoch an Glasnudel-Salat oder Speck-Bohnengemüse auf Teller laden. Sie sind ins Bungert-Festzelt gekommen. Dorthin hatte das DRK zur Gala "als Love-Story pro Menschlichkeit" eingeladen und unter anderem eben ultimativen Genuss versprochen.
"Großartige Leistung"

Um den kümmern sich professionell 32 Männer vom Köcheverein Mittelmosel, die vor der Bühne in zwei Tagen aus Lebensmittelspenden ein Riesen-Buffet gezaubert haben: Vorspeisen auf Platten, schüsselweise Salate, alles von Fisch bis Fleisch plus zum Finale Dessert steht bereit, dank der Herren mit den hohen Kochmützen. Da dampft und duftet es vor der Bühne. Auf der steht die Band Leiendecker Bloas aus Trier und singt "Salve allegoren". Das ist in Wittlich ja fast eine Fremdsprache. Davon gibt es noch mehr: Von Persisch bis zu Arabisch begrüßen die ehrenamtlichen Dolmetscher des DRK die Gäste. Eine Videobotschaft schickt die Eifeler Band Jupiter Jones aus Hamburg: "1000 Grüße. Wir hoffen, dass ganz viel gespendet wird."

Die Ministerpräsidentin wird zitiert: "Das ist eine großartige Leistung." Das Publikum an den geschmückten Biertischen kann auf einer Leinwand die Namen der mehr als 100 Unterstützer von der Bank bis zur Weltfirma lesen, die zur Allianz beitragen: Mit gespendeten Lebensmitteln, Sachpreisen der Tombola im Wert von mehreren Zehntausend Euro bis zum Gagenverzicht oder der kostenlosen Bereitstellung des Zeltes. Heinz-Werner Steffen, DRK Geschäftsführer, sagt am Tag danach: "Wir haben außerdem bislang schon mehr als 20.000 Euro Spendengeld." Das kommt der neuen "Allianz der Menschlichkeit" zugute, der "Love-Story", wie das DRK getextet hat, für die Menschen in der Region, die Unterstützung brauchen.

Und Hilfe kommt an diesem Charity-Abend von allen Seiten. Große Namen bekannter Unternehmen fallen, auch Traditionsbetriebe der Region sind dabei wie Familie Kneppel aus Morbach. Sie betreibt seit 1891 eine Metzgerei und ist damit länger aktiv als das Deutsche Rote Kreuz, das 1921 als Verein gegründet wurde.

Jetzt wartet Mammutaufgabe

Klaus Kneppel sagt am Galaabend: "Ich unterstütze gerne das DRK, das bereit ist, anderen Menschen zu helfen. Ich kenne deren Arbeit durch meinen Schwager, der in den Behinderten-Werkstätten untergebracht ist. Deshalb habe ich mitgemacht." Er hat Einkaufsgutscheine gespendet. Andere steuern Tombolapreise vom Fernseher bis zur Reise bei oder eben ihr ganzes Know-how wie die Köche, von denen einer später sagt: "Ich bedanke mich, dass ich hier mitmachen durfte." Denn am Schluss nach mehr als vier Stunden sind irgendwie alle froh, dabei gewesen zu sein.
Walter Densborn, DRK-Kreisvorsitzender, sagt: " Alles soll der Hilfe in der Not dienen. Dies ist auf den Weg gebracht. Heute ist der nach außen wirkende Start erfolgt. Ich danke dafür, dass Sie schon zu den Unterstützern zählen."

Denn jetzt steht für das DRK die nächste Mammutaufgabe an: Die Einrichtung der Flüchtlingsunterkunft für bis zu 1500 Menschen im Ex-Helamarkt in Wittlich. Dabei ist sie wieder gefragt: Die Allianz pro Menschlichkeit. Weil, wie es in einer Videobotschaft zur Gala heißt: "Wenn wir alle an einem Strang ziehen, kommen wir weg von der Problemperspektive zur Chance."

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