Charleston-Girls, Dandys und ein Tanz im Bananenröckchen

Hetzerath · Goldene Zeiten: Die 1920er-Jahre waren schrill, bunt und verkörperten ein ganzes Lebensgefühl. Das konnten die Besucher der Hubertuskirmes hautnah miterleben.

 Wie in den Goldenen Zwanzigern: Die Charleston-Girls tanzen, was das Zeug hält. Foto: privat

Wie in den Goldenen Zwanzigern: Die Charleston-Girls tanzen, was das Zeug hält. Foto: privat

Hetzerath. Die Mandolinenvereinigung "Harmonie" präsentierte in der Bürgerhalle mit "Willkommen, Bienvenue, Welcome - Die Revue der Goldenen Zwanziger" eine Show der Extraklasse. Der Abend stand dabei ganz im Zeichen der Goldenen Ära: Passend zur stimmigen schwarz-weiß-goldenen Dekoration hatten sich viele Gäste in Schale geworfen und wurden bereits im Foyer von Charleston-Girls und Dandys begrüßt. Dabei durften sie sich am nostalgischen Fotostand ablichten lassen, wurden von Bauchladen-Verkäuferinnen bedient oder bekamen bei einem Schuhputzer ihre Fußbekleidung aufpoliert.
Auf der Bühne begleitete das Publikum einen waschechten Dandy, dargestellt von Benjamin Kelm, auf seinem Streifzug durch das nächtliche Berlin und erfuhr am eigenen Leib, was es hieß, in der pulsierenden Metropole zu leben.
Mitglieder des Orchesters, Gesangsolisten sowie ein eigens für die Veranstaltung gegründeter Projektchor hatten monatelang geprobt und lieferten fulminante Auftritte ab. So gab es unter anderem einen Synchronschwimmtanz am Wannsee zu bestaunen, in einer Bar sangen die Comedian Harmonists ihr bekanntes Lied "Mein kleiner grüner Kaktus", die Charleston-Girls tanzten, was das Zeug hielt, und beim Gang ins Kino wurde eine Stummfilmszene nachgestellt, stilecht begleitet von der "Liederlichen Combo" unter der musikalischen Leitung von Werner Knopp und den Solisten Gudrun van Brandwijk und Daniel Knopp. Eines der Highlights des Abends war sicherlich der Auftritt von Oliver Michel als 1920er-Jahre-Ikone Josephine Baker, der, nur knapp bekleidet mit einem Bananenröckchen, die Menge zum Jubeln brachte. Das Publikum war begeistert: "Hier stimmt einfach alles, von der Atmosphäre über die einzelnen Darbietungen bis hin zu den passenden Speisen und Getränken. Die Absinth-Bowle hat es mir besonders angetan", so eine Besucherin. Ein weiterer Gast: "Wenn man sich das Ganze hier so anschaut, hätte man selbst gerne in den Goldenen Zwanzigern gelebt."
Auch der erste Vorsitzende des Vereins, Norbert Kraff, war zufrieden: "Ich denke, dass eine derartige Veranstaltung nur als Gesamtpaket bei den Gästen ankommt. Dass dies funktioniert, hat der Verein wieder einmal bewiesen." Nach dem fast dreistündigen Bühnenprogramm dauerte die Party mit DJ und Electro swing bis in die frühen Morgenstunden. red

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